Apple steigt ins Geschäft mit Monstern ein. Aber wer bei "Monarch: Legacy of Monsters" auf eine Serie mit viel Godzilla hofft, der sollte seine Erwartungen aber ein wenig herunterschrauben. Ausgerechnet der große Kerl taucht kaum auf. Die eigentlichen Stars sind Kurt und Wyatt Russell, die als jüngere und ältere Versionen derselben Figur einen netten Vater-Sohn-Salontrick vorführen.
Godzilla in Serie
Alle paar Jahre taucht die mittlerweile seit Jahrzehnten bekannte Riesenechse mit dem atomaren Atem mal wieder überraschend aus dem Meer auf. Vier Filme gibt es inzwischen in der neuesten US-Adaption von Godzilla, sprich im MonsterVerse. Godzilla aus dem Jahr 2014 war ein langsamer Film, der unter die Haut ging, aber enttäuschend wenig von seiner Titelfigur zeigte. Die Fortsetzung King of the Monsters aus dem Jahr 2019 ging ins andere Extrem und bot nicht viel außer CGI-lastigem Wackelkamera-Wahnsinn.
Zwei Jahre später gingen sich der Affe und die Echse in Godzilla vs. Kong an die Gurgel, was nach vielen Monaten auf der Couch sehr unterhaltsam auf der großen Leinwand war. Die neue Serie von Apple soll nun das Warten auf den fünften Teil "Godzilla x Kong: The New Empire" im nächsten Jahr ein wenig verkürzen. Nach der Netflix-Zeichentrickserie Skull Island ist es die erste Liveactionfernsehserie für das Franchise. Zuschauer, die eine besondere Vorliebe für Monster haben, werden aber möglicherweise enttäuscht sein, denn auch wenn sie imposant gemacht sind, so werden die MUTOS (steht für "Massive Unidentified Terrestrial Organism") nur sehr sparsam eingesetzt.
Eine CIA für Monster
Die Serie beginnt im Jahr 2014, nachdem Godzilla San Francisco platt gemacht hat, und dabei mit einem Familiendrama um zwei Geschwister, die zunächst nichts von der Existenz des anderen wissen. Kentaro (Ren Watabe) ist ein Künstler, der sein Leben in Japan lebt, als Cate (Anna Sawai) bei ihm zu Hause auftaucht. Wie sich herausstellt, haben beide denselben Vater, der inzwischen verschwunden ist. Aber je mehr sie sich mit seinem früheren Leben befassen, desto mehr entdecken sie seine Beziehung zu der Schattenorganisation Monarch, die hier als "CIA, aber für Godzilla" beschrieben wird.
Wo Monster auftauchen, finden sich Geheimnisse. „Monarch: Legacy of Monsters“ startet am 17. November auf Apple TV+ https://apple.co/_Monarch Nach der donnernden Schlacht zwischen Godzilla und den Titanen hat sich der Staub gerade erst gelegt; San Francisco w
Kurt und Wyatt Russel
Einer, der ihnen helfen wird, ist Lee Shaw, gespielt von Kurt Russell in der Gegenwart, und sein Sohn Wyatt in jungen Jahren in den 1950ern. In den Rückblenden ist Wyatt ein geschickter Hauptdarsteller, ein US-Soldat, der Abenteuer im Dschungel erlebt. Aber es ist das Charisma des älteren Russell, das wirklich dabei hilft, die Serie über die ersten von insgesamt zehn Episoden hinauszubringen. Wenn sich die Truppe in einer kälteren Umgebung wiederfindet, gibt es sogar Momente, in denen man den Funken des Mannes spürt, der dazu beigetragen hat, John Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt" (1982) zu einem Klassiker zu machen.
Während von Zeit zu Zeit neue Kreaturen auftauchen, konzentriert sich "Monarch" weniger auf die Monster und mehr auf die Menschen. Aber wie macht man die Abenteuer der Menschen interessant, wenn alle Monster sehen wollen? Das ist eine Frage, an der die beiden Schöpfer der Serie, Chris Black ("Severance") und Matt Fraction ("Sex Criminals") im Endeffekt scheitern, auch wenn Apple hier sichtlich keine Kosten gescheut hat.
Die Serie, die erste, die für Apples kommende Mixed-Reality-Brille, die Vision Pro, entwickelt wurde, sieht aus wie ein James-Bond-Film mit Schauplätzen wie Japan, den Philippinen, Kasachstan, Alaska, Utah und San Francisco. Die MUTOs, wenn sie auftauchen, sehen großartig aus. Ein Monster, das unter der Eisoberfläche irgendwo in der Tundra lebt, hat mehreren Ranken um sein Maul, die an der Unterseite blau leuchten. Godzilla schaut auch vorbei. Schade nur, dass mit den Titelhelden so gegeizt wurde. (APA, 19.11.2023)