Polizistinnen und Polizisten stehen in Reih und Glied. 
Polizistinnen anlässlich einer Pressekonferenz des Innenministeriums zu "Neuen Maßnahmen im Aufnahmeverfahren und aktueller Lage bei der Polizeiausbildung" im August 2023.
APA/EVA MANHART

Wien – Durch die im Vorjahr gesetzten Neuerungen im Auswahlverfahren und damit verbundenen Lockerungen der Aufnahmekriterien hat sich die Rekrutierung neuer Polizistinnen und Polizisten deutlich erhöht. Österreichweit starteten von Jahresbeginn 2023 bis September 605 Personen ihre Ausbildung, 2022 waren es noch 278. Das bedeutet eine Steigerung um 117 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Innenministerium sprach am Montag in einer Aussendung sogar von 120 Prozent.

Im Dezember 2023 werden weitere 700 Polizistinnen und Polizisten ihre Ausbildung beginnen. In Wien war die Zunahme auch recht hoch: Während sich im September 2022 865 Männer und Frauen für die Aufnahmetermine im September und Dezember bewarben, waren es heuer 1.261, also eine Steigerung um rund 45 Prozent. Nicht nur die Bewerberzahlen stiegen im Vergleich zum vergangenen Jahr stark, sondern auch die Zahl der Aufnahmen. Diese haben sich von 2022 auf 2023 verdoppelt: Im September 2022 starteten 62 Polizeischülerinnen und -schüler ihre Ausbildung, heuer waren es 126.

Die Maßnahmen der vergangenen Monate hätten Wirkung gezeigt, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). "Das ist ein guter Tag für die Sicherheit in dieser Stadt und zeigt, dass der Polizeiberuf zunehmend attraktiver wird."

Kein Führerschein notwendig

Zu den neuen Lockerungen im Aufnahmeverfahren, die seit 1. September gelten, zählt, dass das Fehlen eines Führerscheins und sichtbare Tätowierungen keine Hindernisse mehr darstellen. Der Führerschein kann kostenlos während der Grundausbildung absolviert werden, Polizeischülerinnen und -schüler bekommen auch das Klimaticket.

Neben dem Führerschein bekommen die Auszubildenden mehr Geld: Rund 140 Euro netto mehr sind es im ersten Jahr der Ausbildung, rund 200 netto mehr im zweiten. Dazu seien neue Module in den Bereichen Cybersicherheit und Sport in die Ausbildung integriert worden. Letzterer wird mehr Platz in der Ausbildung finden, die Aufnahmekriterien in diesem Gebiet werden hingegen weniger streng: Die sportlichen Tests werden von sportmedizinischen abgelöst. Den Trainingszielen soll man sich während der Ausbildung annähern können. (APA, red, 20.11.2023)