Sam Altman
Auf welchem Stuhl Altman künftig sitzen wird, schien die letzten Tage nicht sicher. Derzeit deutet alles auf eine Rückkehr zu OpenAI hin.
AP/Eric Risberg

OpenAI hat Sam Altman zurück. Der ehemalige Chef des Entwicklers von ChatGPT wurde am Freitag vom Vorstand entlassen und sollte kurzzeitig zu Microsoft wechseln. Am Mittwoch dann die Überraschung: Altman kehrt als CEO des KI-Unternehmens zurück. Auch Greg Brockman, der ehemalige Präsident von OpenAI, der aus Solidarität zu Altman ebenfalls zu Microsoft wechseln wollte, soll an seine alte Arbeitsstätte zurückkehren.

Der neue interimistische Vorstand, bestehend aus Bret Taylor, Larry Summers und Adam D'Angelo, muss nun die Rahmenbedingungen festlegen. "Wir arbeiten daran, uns auf Details zu einigen", hieß es in einer Aussendung des Unternehmens.

Chef ist zurück

"Ich freue mich darauf, zu OpenAI zurückzukehren", schrieb Altman in einem Beitrag auf X, vormals Twitter. OpenAI hatte am Montag den ehemaligen Twitch-Chef Emmett Shear zum interimistischen CEO ernannt, während Altman zu Microsoft wechselte. Das sorgte in der Belegschaft für Unruhe und für einen offenen Brief an den bisherigen Vorstand.

Gerüchten zufolge soll in den nächsten Tagen und Wochen ein neuer Vorstand bestimmt werden, in dem bis zu neun Personen sitzen sollen. Auch Microsoft, das der größte Investor von OpenAI ist, soll im Vorstand künftig vertreten sein. Microsoft-Chef Satya Nadella hatte sich am Montag verschnupft darüber gezeigt, dass man Altmans von Entlassung überrascht worden war.

Nadella und Altman haben bereits öffentlich bestätigt, dass Altman in seine alte Position bei OpenAI zurückkehren wird. Die öffentliche Stellungnahme von OpenAI auf X unterstreicht diese Behauptungen. "Grundsätzlich" sei klar, dass Altman wieder CEO werde, heißt es da. Auf die Frage, was "grundsätzlich" in diesem Zusammenhang bedeute, antwortete ein Sprecher der Firma, dass man derzeit "keine weiteren Kommentare" zu der Situation habe.

Überraschende Entwicklung

Dass Altman so schnell zurückkehren kann, ist fast noch überraschender als sein Abgang am Freitag. Der Vorstand schien vor ein paar Tagen noch sehr bestimmt darin, den Ex-CEO auch längerfristig gehen zu lassen. Eine klare Begründung, warum man sich von Altman trennte, fehlte aber bis zum Ende. Am Sonntag meldete sich dann ein Vorstandsmitglied, Ilya Sutskever, das den Schritt öffentlich infrage stellte.

Auch die für einen Tag als CEO bestimmte Mira Murati machte sich intern und öffentlich für Altmans Rückkehr stark und drohte mit ihrer eigenen Kündigung, sollte der Vorstand nicht Beweise vorlegen, dass Altman etwas falsch gemacht habe. (red, 22.11.2023)