Die Werbung für "Assassin's Creed" auf X wurde von Ubisoft gestoppt.
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Nun hat der Exodus der Werbetreibenden von X, vormals Twitter, auch die Games-Branche erreicht. Mit Ubisoft zieht sich der erste große Publisher für Videospiele von Elon Musks Plattform zurück.

Das hat das französische Unternehmen gegenüber "PC Gamer" und "Axios" bestätigt. Ubisoft hat sich zwar nicht näher zu den Gründen für diese Entscheidung geäußert, aber viele Werbetreibende haben ihre Kampagnen auf dem sozialen Netzwerk ausgesetzt, nachdem Musk einen antisemitischen Tweet unterstützt hat. Darüber hinaus hat der Medien-Watchdog Media Matters eine Untersuchung veröffentlicht, die zeigt, dass Werbung von Marken neben Nazi-Inhalten zu sehen ist – woraufhin unternehmen wie IBM, Apple, Disney, Paramount, Warner Bros, Sony und Comcast ihre Werbung auf X aussetzten.

Niemand will neben Nazis werben

Lionsgate hat seine Anzeigen ebenfalls zurückgezogen und dabei Musks Tweet als Grund angegeben. Axios berichtet, dass Ubisofts Assassin's Creed Nexus VR-Werbekampagne noch bis Montagmorgen für X-Nutzer angezeigt wurde.

Es ist unklar, ob das Unternehmen seine Werbung auf dem sozialen Netzwerk vor oder nach der Veröffentlichung einer Erklärung von CEO Linda Yaccarino eingestellt hat, in der sie den Bericht von Media Matters als "irreführend und manipuliert" bezeichnete. Die CEO von X rief Nutzer und Werbetreibende dazu auf, "zu X zu stehen", und behauptete, dass "kein einziger authentischer Nutzer die Werbung von IBM, Comcast oder Oracle neben dem Inhalt des Media-Matters-Artikels gesehen hat".

Twitter klagt Media Matters

Kurz darauf reichte X offiziell eine Klage gegen den Medienbeobachter ein und beschuldigte die Organisation, "wissentlich und böswillig Bilder nebeneinandergestellt zu haben, die Beiträge von Werbetreibenden auf der Social-Media-Plattform der X Corp. neben Inhalten von Neonazis und weißen nationalen Randgruppen zeigen".

Der Twitter-Nachfolger wirft Media Matters for America vor, durch gezielte Manipulation dafür gesorgt zu haben, dass Anzeigen bekannter Unternehmen neben Nazi-Beiträgen und antisemitischen Äußerungen auftauchten. Media-Matters-Chef Angelo Carusone konterte, seine Organisation stehe weiter zu dem Bericht. X behauptet in der Klage, Media Matters habe künstlich eine Situation geschaffen, in der die Anzeigen neben Beiträgen extremistischen Inhalts auftauchten – etwa durch eine gezielte Auswahl von Profilen und häufiges Aktualisieren der Anzeige. (red, 23.11.2023)