Das frühwinterliche Wetter hält laut UWZ bis zur kommenden Woche an. Das Foto wurde am Samstag in Wildschönau bei Wörgl in Tirol aufgenommen.
IMAGO/Bildagentur Muehlanger

In Österreich gab es Freitagabend und Samstag vielerorts den ersten Schnee der Saison. Dafür sorgten laut Angaben der Österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) kalte Luftmassen arktischen Ursprungs, die am Wochenende ins Land strömen. Wie Meteorologe Manuel Oberhuber auf Twitter schreibt, liegen derzeit etwa 19 cm Neuschnee im oberösterreichischen Windischgarsten, 18 cm in der Ramsau am Dachstein. In Wien gab es Samstagvormittag zeitweise starken Schneefall. Das frühwinterliche Wetter hält laut UWZ bis zur kommenden Woche an.

Der Wintereinbruch machte sich laut einer Aussendung des ÖAMTC auf Österreichs Straßen von Vorarlberg bis nach Niederösterreich bemerkbar. Etliche Verbindungen wurden vorübergehend gesperrt. In Linz ereignete sich ein Unfall mit mehreren Fahrzeugen auf der Steyregger Brücke. Ersten Angaben zufolge dürfte sich die Massenkarambolage aufgrund von Blitzeis ereignet haben. Mindestens 15 Fahrzeuge waren beteiligt, fünf Personen wurden leicht verletzt. Für die unverletzten Personen wurde aufgrund der Kälte ein Linienbus der Linz AG organisiert. Ebenfalls in Oberösterreich entdeckte ein Schneepflugfahrer in der Nacht auf Samstag einen verunfallten Pkw auf der Pyhrnpass Straße (B 138) in St. Pankraz. Der 34-Jähriger kam aus noch ungeklärter Ursache von der winterlichen Fahrbahn ab, wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichten.

In der Steiermark war auf der Pyhrnautobahn (A9) in Höhe Ardning ein Lkw von der Fahrbahn abgekommen. Auf der Mieminger Straße (B189) in Tirol sind zwischen Barwies und Obsteig mehrere Lkws liegengeblieben. Für viele weitere Verbindungen von West- bis Ostösterreich galt Kettenpflicht.

Kollisionen in Salzburg und Niederösterreich

Laut salzburg.orf.at sind auf der Pinzgauer Straße am frühen Samstagmorgen bei einem Frontalzusammenstoß vier Personen verletzt worden. Auf der Schneefahrbahn dürfte ein 22-Jähriger Angaben der Polizei zufolge auf die Gegenfahrbahn geraten sein.

In Altenmarkt in der Gemeinde Yspertal im Bezirk Melk ist es bereits am Freitagabend im Schneetreiben zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Bei einer Kollision von zwei Pkws und einem Kleinbus wurden laut noe.orf.at vier Personen zum Teil schwer verletzt.

Lawinengefahr und Schneesturm in Tirol

Ein beträchtlicher Schaden ist in Tirol in den frühen Morgenstunden durch einen Schneesturm entstanden, wie die Polizei am Samstagnachmittag bilanzierte. Nach vorläufigem Stand wurde niemand verletzt. Betroffen war vor allem der Bezirk Kufstein. Gegen 4.30 Uhr wurde das komplette Dach eines Hauses in Ellmau durch eine Windböe abgedeckt und in ein angrenzendes Feld geweht. Im Bereich des Stadtberg-Weges in Kufstein mit der Lifttrasse des Kaiserliftes wurden mehrere Bäume entwurzelt. Zumindest zwei Bäume waren auch auf das Tragseil des Kaiserliftes gefallen und drückten es mehrere Meter zu Boden. Inwieweit am Kaiserlift schwerwiegende Schäden verursacht wurden, war noch Gegenstand entsprechender Abklärungen.

In Tirols Bergen steigt indes die Lawinengefahr. "Der Neuschnee und die verbreitet entstehenden, umfangreichen Triebschneeansammlungen können oberhalb der Waldgrenze leicht ausgelöst werden oder spontan abgleiten", heißt es in einem Bericht des Tiroler Lawinenwarndiensts. Für die Regionen Arlberg, Allgäuer Alpen und westliches Karwendel oberhalb der Waldgrenze wurde für Sonntag die Lawinengefahrenstufe 4 (groß) ausgegeben. Hintergrund der steigenden Lawinengefahr seien die großen Neuschneemengen mit bis zu weiteren 30 bis 40 Zentimeter, gepaart mit den stürmischen Windverhältnissen und dem schwachen Schneedeckenaufbau.

Schwere Stürme und Schnee in Italien 

Auch Italien erlebte am Samstag einen Wintereinbruch. Schnee fiel bis auf eine Höhe von rund 700 Metern im mittleren und südlichen Apennin. In mehreren Regionen kam es zu Temperatureinbrüchen von zehn bis zwölf Grad.

Heftige Stürme haben am Samstag für schwere Verhältnisse gesorgt. Eine 81-jährige Frau ist in Rom gestorben, nachdem sie von einem Baum erschlagen wurde. Der Sohn, der mit ihr auf der Straße unterwegs war, blieb unversehrt. Eine weitere Frau wurde in Rom von einem Baum verletzt, der wegen des starken Windes gestürzt ist, berichteten italienische Medien.

Die Feuerwehr musste im historischen Zentrum der toskanischen Stadt Lucca ausrücken, um die Wand eines Gebäudes zu sichern, von der sich ein großer Teil des Putzes gelöst hat und auf die belebte Straße gestürzt war. Niemand wurde verletzt. Mehrere Pinienbäume stürzten wegen des starken Windes um, unter anderem auf ein geparktes Auto und auf ein Haus. Das veranlasste die Gemeindeverwaltung der toskanischen Thermenstadt Montecatini dazu, die Schließung aller Schulen anzuordnen. (awie, APA, 25.11.2023)