Feinstaub Auto Geschwindigkeit
Je kleiner die Feinstaubpartikel, umso gefährlicher sind sie.
Christoph Hardt via www.imago-im

Wien – 2022 sind bei allen Feinstaub-Messstellen in Österreich die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überschritten worden, ebenso wie bei 75 Prozent der Stickstoffdioxid-Messstellen. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Umweltbundesamt-Daten. Laut der Europäischen Umweltagentur verursachte die Luftverschmutzung zuletzt 4.500 vorzeitige Todesfälle in Österreich, betonte der VCÖ und forderte Maßnahmen im Verkehrsbereich.

Dieser könne einen sehr großen Beitrag zur Reduktion der Luftverschmutzung leisten, hieß es in der Aussendung. Das Land Salzburg habe beispielsweise festgestellt, dass allein das kürzlich aufgehobene flexible Tempolimit 100 (IG-L-Tempolimit) auf der Tauernautobahn (A10) den Stickoxidausstoß beim Pkw-Verkehr um 19 Prozent reduzierte, inklusive des nicht betroffenen Lkw-Verkehrs brachte das flexible Tempolimit eine Reduktion um acht Prozent, was der Wirkung einer Gesamtsperre der Autobahn von knapp einem Monat entspricht.

"Die Gesundheit der Bevölkerung ist das höchste Gut. Deshalb ist ein Beibehalten beziehungsweise Einführen von niedrigeren Tempolimits wichtig, solange die Schadstoffbelastung über den Richtwerten der WHO liegt", betonte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Ein höheres Tempo erhöhe nicht nur den Schadstoffausstoß, sondern auch Reifen- und Bremsabrieb, den auch Elektroautos verursachen.

Alltagserledigungen zu Fuß

In den Gemeinden und Städten kann durch Verkehrsberuhigung sowie mit einer Verkehrs- und Stadtplanung, die das Zu-Fuß-Gehen und Radfahren fördert, wesentlich dazu beigetragen werden, dass die Bevölkerung mehr Alltagserledigungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad machen kann. In Städten seien zudem emissionsfreie Lieferzonen wichtig, um die Luftverschmutzung durch Dieseltransporter zu reduzieren, schlug der VCÖ vor.

Je kleiner die Feinstaubpartikel, umso gefährlicher sind sie. Langfristige Belastungen erhöhen unter anderem das Risiko für Herzinfarkt und auch Lungenkrebs. Für Kinder sind die Feinstaubpartikel sehr schädlich, weil sich ihre Lunge im Wachstum befindet und sie im Verhältnis zur Körpergröße mehr Luft einatmen, informierte der VCÖ. Stickstoffdioxid kann Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Lungenschäden verursachen. Für mehr als die Hälfte der Stickoxid-Belastung ist der Verkehr verantwortlich, insbesondere Dieselabgase. (APA, 28.11.2023)