Supermarkt Schweinefleisch
Schweinefleisch-Sortiment im Supermarkt.
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Wien – "Erschreckend" ist das Resultat des abschließenden Marktchecks 2023 von Greenpeace, der sich den Lebensbedingungen von Schweinen widmete, bevor sie ihren partiellen Weg in die österreichischen Supermarktregale gefunden haben. "Über 90 Prozent des dort platzierten Schweinefleisches erfüllen nach wie vor nur die minimalen gesetzlichen Standards", erklärt die Umweltschutzorganisation.

Das bedeutet eine Kombination aus Massentierhaltung ohne Auslauf ins Freie und Gentechnik-Soja aus Südamerika als Futter, dessen Import zusätzlich noch für die Zerstörung von Regenwäldern oder Savannen sorgt. Greenpeace fordert von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) als Konsequenz eine baldige Tierhaltungskennzeichnung mit Angabe von Haltung, Herkunft und Futter.

"Da vergeht einem der Appetit auf Schnitzel", hieß es von Melanie Ebner, der Landwirtschaftssprecherin bei Greenpeace in Österreich. Der Anteil von Schwein aus herkömmlicher Tierhaltung mit etwas mehr Fläche pro Tier liege bei gerade einmal rund fünf Prozent, aus umweltschonender biologischer Aufzucht kam die NGO nur auf rund 1,5 Prozent. Zudem wies Greenpeace auf den hohen Einsatz von Antibiotika hin. Dieser lag unter Hinweis auf Zahlen der Ages bei über 34 Tonnen im Jahr 2022, die in der Landwirtschaft eingesetzt wurden – 67 Prozent davon landeten in den Trögen der Schweine.

Vorbild Deutschland

Wenig verwunderlich ist so das Marktcheck-Resultat für das heimische Schweinefleisch-Sortiment: Die Bestnote lautete "Befriedigend", diese erhielt Billa Plus. Als Beispiel, wie es auch anders gehen könnte, nennt Greenpeace Deutschland, denn dort sei mit einer einheitlichen und leicht verständlichen Information am Produkt über Haltung und Fütterung der Tiere mehr Transparenz für die Kundschaft vorhanden.

Die NGO kritisiert zudem, dass sich Minister Rauch mit den Supermarktketten Österreichs 2022 zwar auf eine gemeinsame Tierhaltungskennzeichnung geeinigt habe, die Umsetzung jedoch weiterhin ausständig sei. Das Problem für Konsumenten: "Beim Einkauf im Supermarkt erfährt man meistens nicht, wie die Tiere leben mussten", so Ebner. (APA, 28.11.2023)