Ned Luke ist einer der Menschen, die das populäre Game "GTA 5" praktisch verkörpern. Er hatte bei dessen Entwicklung nämlich eine wichtige Rolle inne und lieferte die Stimme von Michael De Santa. Dieser ist neben Franklin Clinton und Trevor Philips einer der drei spielbaren Protagonisten des Games.

Auch privat beschäftigt sich Luke bis heute mit dem Gangster-Epos und streamt seine Ausflüge nach Los Santos regelmäßig. Zuletzt auch anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Titels, dessen Nachfolger kürzlich offiziell angekündigt wurde. Allerdings scheint Luke dabei auch Zuseher gefunden zu haben, die es nicht besonders gut mit ihm meinen. Er wurde während eines seiner letzten Livestreams "geswattet" – zum nun schon sechsten Mal.

Gefährlicher "Streich"

Unter "Swatting" versteht man das Absetzen eines erfundenen Notrufs, um einen Notfalleinsatz an der Adresse einer anderen Person auszulösen. Bekannt ist das Phänomen als Racheakt nach Streitigkeiten unter Gamern, im vergangenen Jahrzehnt erlangte es aber auch als gegen Streamer gerichteter "Streich" Relevanz.

An diesem ist allerdings nichts Lustiges zu finden, da etwa ein Polizeieinsatz als Reaktion auf eine behauptete Geiselnahme die Betroffenen einem hohen Risiko aussetzt. Für Betroffene und deren Angehörige ist die Erstürmung der eigenen Wohnung durch ein Sondereinsatzkommando potenziell traumatisierend. Zudem kam es auch schon zu Todesfällen durch Schüsse seitens der Polizei.

Feuerwehr statt Polizei

Bei seinem sechsten Swatting-Erlebnis reagierte Luke gelassen, rekapituliert "Gamespot". Er erhielt einen Anruf, in dem er offenbar vorgewarnt wurde, erhob sich von seinem Stuhl und beendete abrupt den Stream. Zumindest könne er diesmal Punkte für Originalität vergeben, erklärte er später in einem Posting auf X (vormals Twitter), denn anstelle der Polizei war ihm diesmal die Feuerwehr geschickt worden.

"Irgendwie tun mir diese Leute oder Gruppen, die diese Scherze treiben, leid", so Luke weiter. Im konkreten Fall würden die Behörden bereits ermitteln und sollen auch schon wichtige Beweise gesammelt haben, die sie wahrscheinlich zum Täter führen.

Michael De Santa, einer der drei spielbaren Protagonisten aus
Ned Luke ist die Stimme von Michael De Santa, einem der drei "GTA 5"-Protagonisten.
Rockstar Games

Luke gibt sich kämpferisch

Das Ziel, so mutmaßt der Sprecher, sei wohl, ihn vom Streamen abzuhalten. "Ratet mal: Es funktioniert verdammt nochmal nicht", so seine Reaktion. "Ich fürchte mich nicht, ich schlafe nicht schlecht, und ich werde ganz bestimmt nicht aufhören, mein Ding durchzuziehen. Und dieses Ding ist gerade das Playthrough zum Zehn-Jahres-Jubiläum. Das wird definitiv weitergehen, bis es abgeschlossen ist und noch weiter."

In einigen Reaktionen wurden Anschuldigungen gegen Entwickler Rockstar Games erhoben, da die IP-Adressen von "GTA Online"-Spielern nicht verborgen werden, was das Aufspüren des Wohnorts von Teilnehmern erleichtert. Diesem Narrativ trat Luke allerdings entgegen. Seine Adresse sei schon vor Jahren von jemandem veröffentlicht worden, der sie bei einer Onlinesuche herausgefunden habe. (red. 28.11.2023)