Protestaktion der
Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation Österreich blockieren die Autobahn A2 in Richtung Wien.
IMAGO/Andreas Stroh

Teile des Führungsteams der Letzten Generation rund um Martha Krumpeck haben sich von den leitenden Positionen in der Gruppe zurückgezogen. Diese Personen wollen nun einen neuen Fokus setzen und sich vermehrt verschiedenen Bürgerprotestbewegungen zuwenden, hieß es am Dienstag. Die Gruppe um Krumpeck will künftig regionalen Widerstand – etwa wenn sich Gemeinden gegen Autobahnprojekte stellen – unterstützen und hier ihre gesammelte Erfahrung einbringen. Ihre Positionen in der Letzten Generation wurden nachbesetzt. Die Bundesländergruppen agieren autonom.

Außerdem wurde am Dienstag die Ersatzhaft von Krumpeck verlängert. Das erklärte die Letzte Generation via Aussendung und bestätigte die Wiener Polizei auf Anfrage. Eigentlich hätte Krumpeck am Dienstag freikommen sollen. Der Grund, warum sie aktuell in Haft sitzt, sind nicht bezahlte Verwaltungsstrafen. Da die Strafen "nach und nach eintrudeln, verlängert sich auch die Ersatzfreiheitsstrafe", heißt es vonseiten der Polizei.

Maximal sechs Wochen Ersatzfreiheitsstrafe

Bei Krumpecks Haftantritt am 13. November waren laut Letzter Generation vier Tage Ersatzfreiheitsstrafe geplant, diese wurde dann bis 28. November verlängert. Maximal kann man bei einer Ersatzfreiheitsstrafe für Verwaltungsübertretungen bis zu sechs Wochen in Haft bleiben, heißt es vonseiten der Polizei. Diese wäre bei Krumpeck am 25. Dezember abgesessen. "Außer natürlich sie bezahlt, dann könnte Frau Krumpeck heute noch freikommen", sagt ein Polizeisprecher gegenüber dem STANDARD. Nach sechs Wochen Ersatzhaft muss Krumpeck laut Gesetz sechs Monate auf freiem Fuß bleiben, bevor sie theoretisch erneut eine Ersatzhaft wegen etwaiger offener Verwaltungsstrafen antreten könnte.

Krumpeck bestätigte aus dem Gefängnis heraus, dass auch längere Haftstrafen sie nicht davon abhalten würden, sich für die Umsetzung rascher Klimaschutzmaßnahmen einzusetzen. Ihr ginge es den Umständen entsprechend gut. "Klar ist: Menschen einzusperren wird die Klimakatastrophe nicht aufhalten. Nehammer muss endlich seiner Verantwortung nachkommen und die Klimaratsempfehlungen umsetzen – und nicht Martha kaltherzig zu Weihnachten eingesperrt lassen. Wir nehmen Marthas Platz ein und protestieren weiter!", kündigte eine Sprecherin der Letzten Generation an. (jop, APA, 28.11.2023)