Sie verbringen ihren Urlaub auf ihrer Privatyacht, fahren teure Autos, tragen Luxusuhren, schlürfen am liebsten Champagner, wohnen in Villen und haben auch sonst Dinge, von denen sie glauben, dass andere davon träumen. Auf Social-Media-Accounts führen diese – meist selbsternannten – Finanzexperten ihr virtuelles Luxusleben. Und geben Tipps, wie man ganz schnell zu ganz viel Geld kommt und wie man dieses Geld für sich arbeiten lässt.

"Investmentpunk" Gerald Hörhahn in "Scheinbar reich".
Foto: ORF, Neulandfilm

Die Reportage Scheinbar reich – Mittwoch um 21.05 Uhr in ORF 1 – zeigt, mit welchen Tricks sie Kundinnen und Kunden locken. "Man zeigt Menschen, die diesen Traum bereits erreicht haben. Und dann verspricht man: Du kannst das Ganze auch erreichen", erklärt das einer in ganz einfachen Worten. "Wenn man dranbleibt, kann jeder Erfolg haben", glaubt Podcaster Christoph Ebner, der das richtige "Mindset" mitbringt, ein Wort, das in dieser boomenden Finanzcoaching-Szene recht häufig gebraucht wird. Und dieses Mindset zu lernen kostet freilich, es geht auch darum, einen "Mehrwert zu delivern", und um "Self-Improvement". Dieser Coaching-Sprech ist allgegenwärtig in dieser Guru-Welt. Es fallen aber auch so allgemeine Stehsätze wie "Jeder, der will, kann auch reich werden" oder auch "Stillstand ist der stille Tod".

In einer Reportage über vermeintlich schnellen Reichtum darf freilich Investmentpunk Gerald Hörhan nicht fehlen. Der "Vater der Finfluencer", der Kurse wie "Betongold-Training" anbietet, fürchtet die Konkurrenz durch die jungen Finfluencer nicht, auch wenn dieser Markt boomt. Für den Verkauf von Finanzschulungen gibt es in Österreich keine Konzessionspflicht.

Larissa Kravitz, Finanzmathematikerin und Börsenkennerin, gibt Finanzanlage-Workshops für Frauen.
Foto: ORF, Neulandfilm

"Das schnelle Geld gibt es nicht", relativiert "Investorella" Larissa Kravitz, sie kennt den Finanzmarkt seit Jahrzehnten. (Astrid Ebenführer, 29.11.2023)