Die Europameisterschaft in Deutschland naht.
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(Hinweis: Dieser Artikel wurde um 17 Uhr durch eine redaktionelle Neufassung ersetzt.)

Hamburg - Am Samstag werden ab 18 Uhr (Servus TV, ZDF, RTL) in der Hamburger Elbphilharmonie die Vorrundengruppen der Fußball-EM ausgelost. Die Endrunde wird vom 14. Juni bis zum 14. Juli ausgetragen. Es ist die zweite Europameisterschaft in Deutschland, 1988 holten die Niederlande den Titel.

Wie läuft die Auslosung ab?

Antwort: Deutschland ist als A1 gesetzt, bestreitet das Eröffnungsspiel in München und die weiteren beiden Gruppenpartien in Stuttgart und Frankfurt. Zunächst wird Topf eins ausgelost. Das erste gezogene Team geht in Gruppe B, das folgende in C und so weiter. Es gibt dann eine Auslosung der Position in der Gruppe. Die gesetzten Nationen wie Frankreich oder Spanien können zum Beispiel B3 oder F4 sein. Es folgt Topf zwei. Das erste gezogene Team ist Deutschlands Auftaktgegner, bekommt dann aber noch eine Gruppenposition zugeteilt (A2, A3 oder A4). Selbiges passiert mit den Töpfen drei und vier. Der genaue Spielplan soll zeitnah, also noch am Samstag, veröffentlicht werden.

Wer zieht die Lose?

Das ist ein Geheimnis. Bekannt ist bisher nur, dass ARD-Moderatorin Esther Sedlaczek und der portugiesische Moderator Pedro Pinto durch die Veranstaltung führen werden. Laut dem europäischen Verband Uefa werden zudem "elf ehemalige Europameister auf der Bühne" stehen, also kann es sich nicht um Österreicher handeln. Nach einer Stunde soll alles vorbei sein.

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Ganz wichtig! Gibt es ein Rahmenprogramm?

Selbstverständlich. Von 17.35 bis 17.55 Uhr findet ein Konzert statt, die Auslosung selbst wird laut Uefa "musikalisch untermalt". Der Münchner Tenor Jonas Kaufmann und Star-Geiger David Garrett sind fix dabei. Sie treten gemeinsam mit dem Bundesjugendorchester, dem Bundesjazzorchester und dem Bundesjugendchor auf, es ist also sehr viel Bund vorgesehen.

Wer vertritt den Österreichischen Fußballbund (ÖFB)?

Die achtköpfige Delegation wird angeführt von Verbandspräsident Klaus Mitterdorfer, Teamchef Ralf Rangnick, Sportdirektor Peter Schöttel sowie den Geschäftsführern Bernhard Neuhold und Thomas Hollerer.

Hat Teamchef Rangnick eine Wunschgruppe?

Insgeheim vielleicht. Öffentlich hat er das Spielchen abgelehnt, er nimmt mangels Alternative das, was kommt. Deutschland möchte übrigens Österreich, die Niederlande und Italien unbedingt vermeiden. In den Medien wird diese Konstellation als "Hammergruppe" bezeichnet. Das ehrt David Alaba und Co, mitausschlaggebend für die deutsche Furcht war das hochverdiente 0:2 unlängst im Happel-Stadion

Wie sieht der Endrundenmodus aus?

Wie schon 2016 und 2021 schaffen es der Erste und der Zweite aus jeder Gruppe ins Achtelfinale. Auch die vier besten Gruppendritten ziehen in die K.-o.-Runde ein. Nach der Gruppenphase scheiden also nur acht Mannschaften aus. Gespielt wird in zehn Stadien (Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt, Dortmund, Gelsenkirchen, Köln, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig).

Gibt es Aufeinandertreffen, die ausgeschlossen sind?

Nein. Zwar hat die Uefa im Vorfeld fünf Duelle für die Gruppenauslosung ausgeschlossen (Bosnien – Kosovo, Serbien – Kosovo, Ukraine – Belarus, Aserbaidschan – Armenien, Spanien – Gibraltar), bei diesen Paarungen hat sich aber mindestens ein Team fix nicht für die Endrunde qualifiziert. Die politisch aufgeladene Begegnung zwischen Serbien und Albanien ist möglich.

Wann stehen die letzten drei Teilnehmer fest?

Die drei Playoff-Turniere sind für Ende März angesetzt. Alle Begegnungen werden in einer Partie entschieden. Am 21. März 2024 werden die sechs Halbfinale ausgetragen, am 26. März 2024 finden die drei Endspiele statt. Halbfinale Play-off-Turnier A: Polen – Estland, Wales – Finnland; Playoff-Turnier B: Bosnien-Herzegowina – Ukraine, Israel – Island; Playoff-Turnier C: Georgien – Luxemburg, Griechenland – Kasachstan.

Wie geht es mit dem österreichischen Team weiter?

Es gilt, Organisatorisches zu erledigen. Ein Teamquartier muss fixiert werden, natürlich wurde vorgefühlt, im ursprünglich favorisierten Erfurt wird es eher nicht sein. Fünf Tage vor der ersten EM-Partie muss es bezogen werden. Vier Testspiele stehen im Vorfeld noch an, zwei Ende März, zwei Anfang Juni. Gesucht werden geeignete Gegner. Rangnick möchte sich ausschließlich mit starken Teams messen, an Andorra oder San Marino besteht null Interesse. Die Lehrgänge dürften in Windischgarsten stattfinden, allerdings könnte dort im März Schnee liegen, was für Fußball im Freien kontraproduktiv wäre. (Christian Hackl, 1.12.2023)