Soll neuen Schwung bringen: Rapid-Cheftrainer Robert Klauß.
APA/EVA MANHART

Wattens/Wien - Nach seinem erfolgreichen Einstand in der Allianz Arena hat Robert Klauß auch für seine erste Auswärtsreise als Rapid-Trainer drei Punkte auf dem Wunschzettel. Einen Tag nach seinem 39. Geburtstag treffen die Hütteldorfer am Samstag (17.00 Uhr/live Sky) auf dem Innsbrucker Tivoli auf die WSG Tirol. Rapid erwartet schwierige äußere Bedingungen und einen aggressiven und hoch pressenden Gegner.

Das 1:0 am vergangenen Wochenende gegen Blau-Weiß Linz war für die Rapidler erfreulich, berauschend war die Leistung aber nicht. "Wir haben seriös und gut verteidigt, wenige Konter zugelassen, Restverteidigung und Gegenpressing waren gut. Wo wir besser werden müssen, ist in Positionierung mit dem Ball. Wir haben die Räume nicht so gut gefunden, dass wir unsere torgefährlichen Spieler noch näher zum gegnerischen Tor bringen. Das hat auch mit Selbstvertrauen zu tun", resümierte Klauß sein Debüt.

In Innsbruck erwartet der Deutsche gegen den Tabellenvorletzten, der sieben der jüngsten acht Spiele verloren hat, ein anderes Spiel. Nach der Video-Analyse der jüngsten drei Matches der Tiroler zeigte sich Klauß beeindruckt. "Die WSG ist eine sehr aggressive Mannschaft, sehr körperlich, intensiv. Sie haben ein kompaktes Zentrum und wollen den Gegner stressen, verteidigen aktiv und sind auch gegen LASK oder Salzburg extrem vorne draufmarschiert. Blau-Weiß war genau anders", analysierte der Rapid-Coach, der auf den erkrankten Maximilian Hofmann verzichten muss.

In Wattens gibt es eine geschlossene Schneedecke auf den Plätzen, weswegen die WSG das Training nach Innsbruck verlegt hat. Auf dem Tivoli soll nun auch endlich der Erfolg einkehren, der für Thomas Silberberger überfällig ist. "Ich glaube, unsere Formkurve geht steil nach oben, auch wenn die Ergebnisse nicht passen. Es waren gute Auftritte von uns, aber wir belohnen uns nicht mit den Ergebnissen", meinte der WSG-Coach zu den jüngsten Leistungen. "Wir werden Rapid sicherlich Paroli bieten können. Es wird um Kleinigkeiten gehen, die zu großen Dingen ausarten können", erklärte Silberberger.

Salzburg erwartet Wolfsberg

Nur eines von vier Ligaspielen nach Champions-League-Auftritten hat Red Bull Salzburg in dieser Saison gewonnen. Das soll sich am Samstag (17.00 Uhr) zu Hause gegen den WAC ändern. Trainer Gerhard Struber betonte im Vorfeld des Duells mit seinem Ex-Club den eigenen Anspruch des Serienmeisters, die Tabellenführung zu behalten. Nach 15 Runden liegt Salzburg vor dem punktegleichen Herausforderer Sturm Graz an der Spitze. Die Wolfsberger rechnen sich aber Chancen aus.

Den Titel "Winterkönig" wollte Struber zwei Runden vor der Saisonpause nicht überbewerten. "Am Ende wollen wir Meister werden. In diese Richtung ist alles ausgerichtet." Dazu wolle man sich weiterentwickeln. "Wir stehen noch lange nicht am Ende, das haben die letzten Spiele unter Beweis gestellt, dass wir schon noch einige Dinge vor der Brust haben, die wir zu verbessern haben", erklärte der Salzburg-Coach. In Spielen wie dem 0:0 am Mittwoch in der Königsklasse bei Real Sociedad würde sein Team dazulernen.

Den Schwung nach guten CL-Auftritten in die Liga mitzunehmen ist den Bullen in dieser Saison selten gelungen. "Für uns ist es massiv wichtig, mit der vollen Power und dem richtigen Fokus in den Bundesliga-Alltag zurückzukehren", meinte Struber. Er will sein junges Team auch damit motivieren, an der Spitze bleiben zu wollen. "Es muss unser Anspruch sein, dass wir weiterhin alles hinter uns lassen in der Tabelle. Dazu müssen wir aber auch ans Investieren denken."

WAC-Trainer Manfred Schmid kündigte mit Blick auf die aktuelle Form an, dass sein Team für die Aufgabe bereit sei. "Wichtig ist, dass wir uns etwas zutrauen. Das Selbstbewusstsein ist jedenfalls da, die Abläufe funktionieren", berichtete der WAC-Coach. Entscheidend sei, "keinen Zentimeter nachzulassen". Bei der Niederlage gegen den Favoriten vor etwas mehr als drei Monaten habe man sich "sicher nicht als schlechtere Mannschaft präsentiert".

Duell der Überraschungsteams

Im Duell der Überraschungsteams wollen Austria Klagenfurt und der TSV Hartberg am Samstag (17.00 Uhr) ihren Platz in der Meistergruppe festigen. Ein Punkt trennt die beiden Clubs vor der 16. Runde, die Hartberger von Markus Schopp sind mit 25 Zählern unerwartet Vierter und damit knapp vor dem von Peter Pacult betreuten Tabellennachbarn aus Kärnten. Die Pacult-Elf will zwei Spiele vor der Winterpause gegen den Lieblingsgegner wieder voll anschreiben.

"Mit einem Dreier würden wir vorbeiziehen, das ist ein großer Anreiz und auch unser Ziel", betonte SKA-Verteidiger Nicolas Wimmer, der mit seinen Kollegen nach zwei Niederlagen zuletzt mit einem 1:0 in Altach auf die Siegerstraße zurückgefunden hat. Die Statistik spricht jedenfalls für die Kärntner. In den letzten fünf Bundesliga-Duellen mit den Oststeirern hieß der Sieger immer Klagenfurt. Auch das Hinspiel im August entschieden die Violetten vom Wörthersee mit 3:0 klar für sich.

"Es gibt einen Grund, warum wir gegen Klagenfurt sehr oft das Nachsehen haben", sagte Schopp. "Ich glaube, dass wir gegen eine Mannschaft spielen, die nicht zu Unrecht in den letzten beiden Jahren in der oberen Gruppe dabei war, auch heuer eine bärenstarke Saison hinlegt und uns immer vor riesengroße Aufgaben gestellt hat." Schopp erwartet ein spannendes Spiel, die Hinspiel-Niederlage sei sehr wichtig für die Entwicklung gewesen und habe seine Truppe in der Folge größer werden lassen. (APA, red, 1.12.2023)

Mögliche Aufstellungen:

Red Bull Salzburg - Wolfsberger AC
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 17.00 Uhr, SR Pfister. Bisheriges Saisonergebnis: 2:1 (a)

Salzburg: A. Schlager - Dedic, Piatkowski, Baidoo, Guindo - Bidstrup - Sucic, Gloukh, Forson - Konate, Nene

Es fehlen: Pavlovic (gesperrt), Kjaergaard (Schulter-OP), Terzic, Fernando (beide Adduktorenverletzung), Solet, Okoh (beide Oberschenkelverletzung)

WAC: Bonmann - Baumgartner, Piesinger, Kennedy - Jasic, Tijani, Altunashvili, Scherzer - Ballo, Bamba, Boakye

Es fehlt: Sabitzer (Adduktoren)

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WSG Tirol - SK Rapid
Innsbruck, Tivoli Stadion, 17.00 Uhr, SR F. Jäger. Bisheriges Saisonergebnis: 1:1 (a)

WSG: Stejskal - Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, Schulz - Taferner, Üstündag, Ertlthaler - Diarra, Prelec, Kronberger

Es fehlt: F. Oswald (Bandscheiben-OP), Skrbo (Zahnprobleme)

Rapid: Hedl - Kasanwirjo, Querfeld, Sollbauer, Auer - Grgic, Sattlberger - Kühn, Seidl, Grüll - Burgstaller

Es fehlt: Hofmann (Infekt)

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SK Austria Klagenfurt - TSV Hartberg
Klagenfurt, 28 Black Arena, 17.00 Uhr, SR Lechner. Bisheriges Saisonergebnis: 3:0 (a)

Klagenfurt: Menzel - Djoric, Mahrer, Wimmer - Bonnah, Wenitznig, Irving, Benatelli, Schumacher - Karweina, Jaritz

Es fehlen: Arweiler (Fußverletzung), Gkezos (Sprunggelenks-OP), Cvetko (Fußsohle), Soto (Reha nach Bandscheiben-OP), May (Aufbautraining), Knaller (Knöchelverletzung)

Hartberg: Sallinger - Heil, Komposch, Bowat, Pfeifer - Diakite - Lang, Prokop, Frieser, Sangare - Entrup

Fraglich: Avdijaj (Rippen)

Es fehlt: Ehmann (Schulter)