Landesgericht Krems
Das Landesgericht Krems.
APA/ROLAND SCHLAGER

Krems – Weil er mehrere Minderjährige missbraucht haben soll, ist ein Mann am Freitag in Krems nicht rechtskräftig zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Dem Mitglied einer Kirchengemeinschaft im Waldviertel waren die Kinder beziehungsweise Jugendlichen von den Eltern zur Aufsicht anvertraut worden. Im Rahmen von Übernachtungen dürfte es beim 33-Jährigen zu Hause zu sexuellen Übergriffen gekommen sein. Der gebürtige Rumäne hatte sich schuldig bekannt.

Der verheiratete Vater von vier Kindern ist laut Staatsanwältin Mitglied einer Glaubensgemeinschaft, in deren Rahmen sich viele von Rumänien nach Österreich gekommene Familien regelmäßig treffen. Immer wieder habe der 33-Jährige Unterstützung in organisatorischen Dingen geleistet und sich so bei den weiteren Gemeinschaftsmitgliedern "ein solides Vertrauensverhältnis" erarbeitet.

Auf dieser Basis habe der Angeklagte Buben und Mädchen aus dem Bekanntenkreis eingeladen, bei ihm zu übernachten, schilderte die Vertreterin der Anklagebehörde. Dabei soll es zu den Übergriffen gekommen sein. Ein Betroffener erstattete letztlich Anzeige, die weiteren entschlossen sich zur Aussage, "nachdem sie bemerkten, dass sie nicht das einzige Opfer sind". Schuldig gesprochen wurde der 33-Jährige laut Gerichtsangaben wegen Übergriffen gegen sechs junge männliche Personen. Zu Vorwürfen, die ein Mädchen betroffen hatten, gab es einen Freispruch im Zweifel.

Teilschmerzensgeld von 10.000 Euro

Seitens der Opfervertreterin wurde für die Betroffenen ein Teilschmerzensgeld von jeweils 10.000 Euro geltend gemacht, die der 33-Jährige laut Gerichtsentscheidung auch bezahlen muss. Nach den Eröffnungsvorträgen fand die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Angelastet wurden dem gebürtigen Rumänen in dem Schöffenverfahren Vergewaltigung, schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen sowie sexueller Missbrauch von wehrlosen oder psychisch beeinträchtigen Personen. Hinzu kamen Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und sexuelle Belästigung. Der gesamte Tatzeitraum erstreckte sich von Jänner 2016 bis zum diesjährigen August. (APA, red, 1.12.2023)