Helmut Kramer
Von 1981 bis 2005 war Kramer (hier auf einem Archivbild zu sehen) Chef des Wifo.
Robert Newald Photo

Wien – Der ehemalige Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo), Helmut Kramer, ist im Alter von 84 Jahren gestorben, teilte das Wifo am Mittwoch mit. Kramer war von 1981 bis 2005 Wifo-Chef, von 2005 bis 2007 war er Rektor der Donau-Universität Krems. Kramer untersuchte die Folgen von europäischer Integration und Globalisierung, entwickelte aber auch Strategien für Bundesländer und Regionen oder durchleuchtete Steuerstrukturen und Verwaltungskosten.

"Helmut Kramers Exzellenz und Objektivität als Wirtschaftsforscher machte ihn zum wirtschaftspolitischen Berater aller österreichischen Bundesregierungen seit 1970", sagte der derzeitige Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr laut einer Aussendung. Unter seiner Leitung habe das Wifo den europäischen Integrationsprozess wissenschaftlich begleitet und ex ante auf die Vorteile der Integration, aber auch die nötigen Veränderungen hingewiesen.

"Die von ihm schon früh gestellte Frage nach Folgen und notwendigen Veränderungen in den alternden Gesellschaften Europas ist heute ein zentrales Forschungsinteresse", so Karl Aiginger, der die Wifo-Leitung 2005 von Kramer übernahm und diese Position bis 2016 innehatte. Kramer hinterlässt eine Ehefrau und drei Töchter. (APA, 6.12.2023)