Auf der Südstrecke werden einzelne Railjets durch ältere Reisezugwagen ersetzt (Symbolbild).
IMAGO/Christian Spicker

Wien – Die jüngsten Schneekapriolen, die für Ärgernisse bei betroffenen Bahnreisenden gesorgt haben, bringen ab Sonntag bis Mitte Jänner noch Nachwehen im Zugverkehr. Vier Railjets wurden beim Wintereinbruch nämlich so schwer beschädigt, dass sie vorerst nicht eingesetzt werden können. Daher werden einzelne Railjets ab Sonntag auf der Südstrecke durch älteres Wagenmaterial ersetzt. Da dieses üblicherweise für Verstärkerzüge auf der Weststrecke dient, fallen einige dieser "D-Züge" aus.

Konkret werden auf der Weststrecke "bis Mitte Jänner täglich drei bis vier Zugpaare" ausfallen, sagte ein ÖBB-Sprecher am Donnerstag zur APA. Es handle sich bei den ausfallenden Zügen meist um solche, die nur kurz vor einem Railjet abfahren, um diesen zu entlasten. Die vier durch Oberleitungsschäden und umgestürzte Bäume beschädigten vier von 60 Railjets sollten "spätestens Mitte Jänner" nach nötigen Überprüfungen wieder für den Fahrgastverkehr bereitgestellt werden.

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Verstärkerzüge für Weststrecke

Dann können die Railjets auf der Südstrecke wieder eingesetzt und das dort inzwischen eingesetzte ältere Wagenmaterial auch wieder für Verstärkerzüge auf der Weststrecke verwendet werden. Bei den Verstärkerzügen handelt es sich um ÖBB-Reisezugwagen. Solche haben beispielsweise im Gegensatz zum Railjet kein WLAN, sind aber immerhin bei manchen mehr oder weniger nostalgischen Reisenden etwa wegen der gut gepolsterten Sitze recht beliebt.

Die Ersatz-Reisezugwagen der ÖBB "haben annähernd gleich viele Sitzplätze" wie die normalerweise eingesetzten Railjets, versicherte der Sprecher auf Nachfrage. Die Verpflegung erfolge mobil – also mit Wagerl, nicht in einem Bistro. Zu Ausfällen werde es auf der Strecke von Wien über Klagenfurt, Villach und zum Teil auch weiter nach Spittal am Millstätter See weiter nach Lienz in Osttirol wegen der Wagenrochaden nicht kommen.

ÖBB: "Reservierungen bleiben bestehen"

"Alle Reservierungen, die über das ÖBB-Kund:innen-Konto gebucht wurden, bleiben trotz der Änderung des Wagenmaterials bestehen", teilte die ÖBB mit. "Die Änderungen werden den Kundinnen und Kunden mittels Mailing direkt mitgeteilt. Wir entschuldigen uns für die wetterbedingten Unannehmlichkeiten und planen die Wiederaufnahme der Planverkehre ab Mitte Jänner 2024."

Unter anderem habe der schwere und nasse Schnee am 1. und 2. Dezember dazu geführt, dass Bäume in den Gleisbereich fielen. Dadurch kam es auch zu Rissen in der Oberleitung, zudem wurden Züge beschädigt. Vor einem neuerlichen Einsatz für Fahrgäste müssen die Züge laut der ÖBB sorgfältig überprüft und danach repariert werden. (APA, 7.12.2023)