Vom Fluß Vils in Bayern überflutete Straße: ein außergewöhnliches Szenario für einen Dezember.
APA/dpa/Sven Hoppe

Üblicherweise ist Hochwasser im Dezember kein Thema: Im Winter sind die Pegelstände der heimischen Flüsse am niedrigsten. Doch heuer ist das anders. In Bayern machen Überflutungen gerade Schlagzeilen. Wird das, weil Regenwolken und Donauwasser aus dem Westen kommen, auch in Österreich passieren?

Als ungewöhnlich stuft Konstantin Brandes die Lage ein – aber auch nicht als allzu besorgniserregend. Niederschläge und die Schmelze des im Norden üppig gefallenen Schnees sorgten aktuell für eine ungünstige Lage, sagt der Meteorologe vom privaten Wetterdienst Ubimet. Doch ab Donnerstag werde es wieder deutlich kälter.

Wiesen werden zu Seen

Zu rechnen sei mit "kleinräumigen Ausuferungen": Wiesen könnten sich in Seen verwandeln, Bäche über die Ufer treten. Doch an den großen Flüssen wie Donau und Inn sieht Brandes keine Gefahr. Bei Passau liege der Pegelstand der Donau 1,70 Meter unter den Hochwassermarken von 2002 und 2013 – da gebe es noch viel Puffer.

Die Geosphere Austria hat für diesen Dienstag für Vorarlberg, den westlichen Teil Tirols sowie südliche Teile der Steiermark und Kärntens eine Regenwarnung der zweiten, gelben Stufe ausgegeben. Zu rechnen ist demnach mit kleinräumigen Überflutungen von Grün- und Ackerflächen und lokalen Überschwemmungen im Bereich von Bächen und kleinen Fließgewässern – inklusive entsprechender Beeinträchtigungen im Straßenverkehr. (Gerald John, 12.12.2023)