Der Musiker und Reality-TV-Protagonist Ozzy Osbourne sieht große Veränderungen im Reality-TV seit Beginn der 2000er. "Ich finde, was man heute Reality-TV nennt, zeigt in Wirklichkeit keine Realität", sagte der 75-Jährige dem Musikmagazin "Spin". Es sei eine Art Scripted Reality. Bei Scripted Reality werden reale Ereignisse nur vorgetäuscht, und es gibt Regieanweisungen zu Szenen und Dialogen.

Ozzy Osbourne vermisst reales Reality-TV.
Ozzy Osbourne vermisst reales Reality-TV.
Sony Music

In seiner eigenen Doku-Soap "The Osbournes", die Einblicke in sein Familienleben gab und 2002 einen Emmy gewann, habe man damals noch das gesehen, "was wirklich passierte", sagte Osbourne. "Die Reality-Show war nichts anderes als unser normales Leben, denn so sind wir nun mal."

Die Kardashians seien danach mit ihrer eigenen Show ("Keeping Up with the Kardashians", 2007–2021) "einen Schritt weiter gegangen" als seine Familie, sinnierte der Brite. "Sie sahen, was wir gemacht haben und sagten: 'Das ist eine gute Idee', aber sie haben sich dann selbst organisiert." Was die Kardashians gemacht haben, sei eine Art geskriptete Realität. "Es ist nicht unverfälscht."

Bei den Osbournes hätten die Produzenten und der Sender MTV, dem er mit seiner Show Rekordzuschauerzahlen verschafft hatte, nach drei Jahren begonnen, seine Familie zu bitten, "Dinge zu tun, die wir normalerweise nicht tun würden", sagte der Rockmusiker. "An diesem Punkt habe ich das Interesse daran verloren." (APA, dpa, 13.12.2023)