Eine ZDF-Doku beschreibt die Geschäftspraktiken von Pornhub.
Eine ZDF-Doku beschreibt die Geschäftspraktiken von Pornhub.
Foto: APA/AFP/LIONEL BONAVENTURE

Das Geschäft boomt, weltweit setzt die Pornobranche mit Sexvideos im Netz täglich 12,6 Millionen Euro um, rechnen die Macherinnen und Macher der Dokumentation Pornhub – Schmutzige Geschäfte mit der Lust, zu sehen in der ZDF-Mediathek und Freitagabend auf ZDF-Info. Allein Pornhub – eine Größe im Online-Pornogeschäft – macht hunderte Millionen Euro Umsatz jährlich. Oft aber landen auch Videos auf diesen Pornoseiten, die nicht dafür gemacht wurden. "Diese Videos sind überall im verdammten Internet, sie haben mein verdammtes Leben ruiniert", erzählt eine Frau, die Videos hat ihr Ex-Freund hochgeladen, ohne ihr Einverständnis.

Die Pornhub-Mutter Mindgeek betreibt mit 30 Tochterfirmen mehr als 100 Websites mit pornografischem Material. "Pornhub ist das Amazon und das Google im Pornobereich", sagt ein Soziologe.

Schon 2020 klagten Opfer, dass auf Pornhub anonym und unerlaubt auch Videos von Minderjährigen oder Vergewaltigungsvideos hochgeladen würden. Eine Frau erzählt, wie sie sich auf Pornhub wiederfand, ihr Ex-Freund lud dort Videos mit ihr hoch und hat sie so gegen ihren Willen zum Pornostar gemacht. Über acht Millionen Mal seien die Videos mit ihr angeklickt und auch auf anderen Seiten verbreitet worden. Sie beschuldigt die Plattform, von sexueller Ausbeutung zu profitieren.

Ein New Yorker Anwalt vertritt rund 30 Opfer, er wirft Mindgeek vor, nicht verifizierten Nutzern jahrelang erlaubt zu haben, anonym Videos hochzuladen. Wer prüft den Inhalt, wer löscht illegale Videos? Die Opfer erzählen von ihrer Odyssee, die Filme entfernen zu lassen. Von ihren Depressionen und von ihrer Wut darüber, wie wenig diese Firmen tun, um sie zu schützen. Sehenswert. (Astrid Ebenführer, 14.12.2023)