Nashörner sind nach Elefanten die schwersten Säugetiere an Land.
AFP/MICHELE SPATARI

Imposante Riesen

Nashörner sind nach Elefanten die schwersten Säugetiere an Land. Früher lebten sie auch in Europa. Heute gibt es nur mehr fünf verschiedene Arten in Afrika und Asien: Breitmaulnashorn, Spitzmaulnashorn, Panzernashorn, Sumatra-Nashorn und Java-Nashorn. Je nach Art haben sie entweder ein oder zwei Hörner auf dem Kopf. Breitmaul- und Spitzmaulnashörner leben in Afrika und haben jeweils zwei Hörner. Die anderen drei Arten kommen in Asien vor. Wozu brauchen die Tiere eigentlich ihre Hörner? Nashornbullen setzen sie im Kampf ein und um Weibchen zu beeindrucken. Die Tiere können damit aber auch in der Erde graben und sich den Weg durch dichte Büsche bahnen. Manche Menschen glauben, dass das Horn heilende Kräfte hat, wenn man es zu Pulver vermahlt. Daher werden Nashörner oft gejagt und ihre Hörner teuer verkauft, auch wenn das inzwischen verboten ist. Dabei besteht das Horn aus dem gleichen Material wie unsere Fingernägel.

Dieses neugeborene Sumatra-Nashorn ist eine kleine Sensation.
AFP/Indonesian Ministry of Envir

Ein besonderes Baby

Vor einigen Wochen wurde auf der Insel Sumatra, die zu Indonesien gehört, ein ganz besonderes Tier geboren. Und zwar ein Sumatra-Nashorn. Diese Nashörner zählen zu den seltensten Säugetierarten der Welt. Früher waren sie in Asien weitverbreitet. Doch weil sie von Menschen gejagt und ihre Lebensräume zerstört wurden, sind sie heute vom Aussterben bedroht. Vermutlich gibt es nur mehr 80 Tiere, sie alle leben in Indonesien. Das Sumatra-Nashorn unterscheidet sich etwas von anderen Nashörnern. Es ist die kleinste Nashornart und erreicht nur eine Schulterhöhe von etwa 100 bis 150 Zentimetern. Mit etwa 600 bis 900 Kilogramm ist es aber doch ein ganz schöner Brocken. Außerdem ist es als einzige Nashornart behaart. Besonders ist auch, wie sich diese Tiere miteinander verständigen: Sie summen, schnauben und quietschen. Auf dem Youtube-Kanal "Save the Rhino International" findest du Videos, in denen du dir den Gesang der Tiere anhören kannst.

Nashörner können nicht besonders gut sehen. Dafür haben sie aber ein gutes Gehör und einen ausgezeichneten Geruchssinn.
APA/AFP/BIJU BORO

Weitere spannende Fakten

Nashörner erinnern nicht nur an Urzeittiere, es gibt sie auch schon seit Urzeiten: und zwar seit 50 Millionen Jahren. Einst wurden sie bis zu fünf Meter groß! Auch wenn sie ein bisschen schwerfällig wirken, sollte man sich davon nicht täuschen lassen. Die afrikanischen Breitmaul- und Spitzmaulnashörner können etwa 50 Kilometer pro Stunde schnell laufen. Das schaffen nicht einmal die schnellsten Läufer der Welt. Die Tiere legen auch großen Wert auf gepflegte Haut. Ähnlich wie Schweine suhlen sie sich dafür gern im Schlamm. Das kühlt sie und schützt ihre Haut vor lästigen Insekten. Nashörner haben auch kleine Helfer, die ihre Rücken von Insekten befreien. Der Madenhacker ist eine Vogelart, die sich darauf spezialisiert hat. Außerdem dient der Vogel auch als Alarmanlage. Wenn er in der Ferne ein Raubtier oder eine andere Gefahr erspäht, schlägt er aufgeregt mit den Flügeln. Das ist sehr praktisch, denn Nashörner können nicht besonders gut sehen. Dafür haben sie aber ein gutes Gehör und einen ausgezeichneten Geruchssinn. (Birgit Riegler, 17.12.2023)