Wien – STANDARD-Redakteurin Renate Graber wurde von der Jury des Branchenmagazins "Österreichs Journalist:in" zur Investigativjournalistin des Jahres gewählt. Der ORF-Israel-Korrespondent Tim Cupal ist der Journalist des Jahres 2023. Cupal leiste seit Kriegsausbruch in Gaza "hervorragende, unermüdliche Arbeit", seine Berichterstattung sei seriös und ausgewogen, so die Jury.

Als Investigativjournalistin des Jahres ausgezeichnet: Renate Graber.

Der Lebenswerkpreis ging heuer an Peter Rabl, wie der Oberauer-Verlag am Dienstag mitteilte. "Der Unentschiedene zwischen Zeitung und Fernsehen hat Schluss mit dem Journalismus gemacht, agiert aber hochaktiv auf X (früher Twitter). Er prägte durch Jahrzehnte den österreichischen Journalismus", so "Journalist:in"-Herausgeber Johann Oberauer. Rabl, der heuer seinen 75. Geburtstag feierte, stand so lange wie sonst niemand an der Spitze der "Kurier"-Redaktion, schrieb mit einem ORF-"Sommergespräch" im Pool Fernsehgeschichte und sorgte mit kritischen Interviews für Aufsehen.

Raphaela Scharf darf sich über einen Sonderpreis freuen. In den vergangenen Jahren stand die Journalistin vor allem wegen Gerichtsprozessen gegen Medienmacher Wolfgang Fellner im Rampenlicht. Im Verein Columna V macht sie sich mittlerweile für von Machtmissbrauch betroffene Journalistinnen stark. Dieses Engagement werde mit dem Preis unterstützt, hieß es.

Auszeichnungen in Fachressorts

Aber auch in den einzelnen Fachressorts gab es heuer wieder eine Vielzahl an Prämierten. Auch hier darf sich Cupal über eine Auszeichnung – jene als Außenpolitikjournalist des Jahres – freuen. Martin Thür (ORF) ist Innenpolitikjournalist des Jahres, Volker Obermayr (ORF) Wirtschaftsjournalist des Jahres. In der Kategorie Chronik war Köksal Baltaci ("Presse"), in der Kategorie Kultur Günter Kaindlstorfer (ORF) erfolgreich. Die Ehrung als Sportjournalistin des Jahres sicherte sich ORF-Journalistin Kristina Inhof, die Auszeichnung als Wissenschaftsjournalist Marcus Wadsak (ORF). Medienjournalistin des Jahres ist heuer Nadja Hahn (ORF).

Ingrid Brodnig ("Profil") erhielt die Auszeichnung als Kolumnistin des Jahres. Jürg Christandl vom "Kurier" ging als Fotojournalist des Jahres hervor. Die Unterhaltungskategorie heimste Fritz Jergitsch von der "Tagespresse" ein. "Aufgefallen" ist Ambra Schuster vom ORF.

Als "Local Heroes 2023" wurden BVZ-Journalist Wolfgang Millendorfer (Burgenland), Eva Maria Scharf von der "Kleine Zeitung" (Kärnten), "Bezirksblätter"-Journalist Roland Mayr (Niederösterreich), Silvia Gschwandtner von der "Rundschau" (Oberösterreich), "SN"-Journalistin Stefanie Schenker (Salzburg), Josef Fröhlich von der "Kleinen Zeitung" (Steiermark), "Krone"-Journalistin Nadine Isser (Tirol), "VN"-Journalist Maximilian Werner (Vorarlberg) und Soraya Pechtl vom "Falter" (Wien) angeführt.

Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten aus dem Vorjahr waren für die heurige Wahl gesperrt, durften aber als Jurymitglieder abstimmen. Auch Medienjournalisten, Lebenswerkpreisträger, die Journalisten des Jahres der vergangenen 19 Jahre, diverse Journalistenvereine und auch manche Unternehmenssprecher waren Teil der Jury. (APA, 19.12.2023)