Wie angekündigt hat Apple den Verkauf der Smartwatches der Series 9 und der Apple Watch Ultra Series 2 in den USA gestoppt. Im Apple-Onlinestore sind die Wearables nun als nicht mehr verfügbar gekennzeichnet. Hintergrund ist ein anhaltender Patentstreit mit der Medizintechnikfirma Masimo.

Diese wirft Apple vor, in den Uhren eine von ihr patentierte Technologie zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut ohne Lizenz einzusetzen. Masimo setzte sich im Oktober in einem Verfahren vor der US-Handelsbehörde ITC durch, die die Einfuhr der betroffenen Modelle der Apple Watch in die USA untersagte.

Reparaturen nicht mehr möglich

Dieser Verkaufsstopp hat nun einen weiteren Effekt: Hardware-Reparaturen außerhalb der Garantiezeit für mehrere Apple-Watch-Modelle können nun ebenfalls nicht mehr durchgeführt werden, wie Bloomberg berichtet. Apple hat demnach die Angestellten des Kundendiensts darüber informiert, dass Reparaturen außerhalb der Garantiezeit und der Austausch ganzer Geräte für die Apple Watch Series 6 und später für die Dauer Importverbots nicht möglich sein werden.

Ausgenommen davon ist das Einsteigermodell Apple Watch SE, da dieses nicht über einen Sensor zur Blutsauerstoffmessung verfügt. Für die Kundschaft heißt das nun wohl, dass sie besonders gut auf ihre Smartwatches aufpassen muss.

Produkte mit gültiger Garantie oder dem erweiterten Applecare-Plus-Programm sind nicht betroffen. Laut dem Bericht werden die Kunden benachrichtigt, wann der Austausch von Hardware wieder möglich ist. Das von der US-Handelsaufsicht FTC verhängte Importverbot kommt für Apple höchst ungelegen, sind dessen Spitzenmodelle der Smartwatches doch in der Endphase des Weihnachtsgeschäfts nun nicht mehr online erhältlich.

In den Stores bis 24. Dezember

Beide Modelle können jedoch weiterhin in den Apple Stores gekauft werden, die Geräte werden erst nach dem 24. Dezember aus dem Verkauf genommen. Einzelhändler und Drittanbieter können die Watch 9 und die Watch Ultra 2 weiterhin uneingeschränkt verkaufen, aber das Angebot wird in naher Zukunft wahrscheinlich deutlich schrumpfen, was wiederum die Preise in die Höhe treiben dürfte.

US-Präsident Joe Biden kann die Entscheidung der ITC bis zum 25. Dezember noch mit seinem Veto kippen. Apple trifft nun Vorkehrungen für den Fall, dass das Importverbot bestehen bleibt. Apple bekräftigte zugleich, dass der Konzern mit der Entscheidung der ITC nicht einverstanden sei und verschiedene Wege verfolge, um die Uhren weiter für Verbraucher verfügbar zu machen, hieß es in einer offiziellen Stellungnahme von Apple. Als wahrscheinlich gilt, dass Apple durch eine Anpassung der Auswertungsalgorithmen für die Blutsauerstoffmessung versuchen wird, den Patentverstoß zu beseitigen und auch Entschädigungszahlungen an Masimo zu entgehen. (red, 22.12.2023)