"Soll das etwa der russische ID.2 sein?!" fragt die "Auto Motor Sport". "Das russische Elektroauto sieht absolut lächerlich aus", schreibt "Motor1.com" und fügt hinzu: "Jetzt wirkt der Fiat Multipla gar nicht mehr so hässlich." Und natürlich finden sich auch in sozialen Medien massenweise Spott und Häme. Die Rede ist jeweils vom Amber: dem Prototyp eines russischen Elektroautos, das von Studierenden der polytechnischen Universität von Moskau entwickelt wurde und demnächst von dem in Kaliningrad ansässigen Unternehmen Avtotor entwickelt werden soll.

"Das Ergebnis ist eine Mischung aus Kleinwagen und Minivan, die mit ihren unterdimensionierten LED-Scheinwerfern so erschrocken dreinschaut, als hätte sie sich gerade selbst im Schaufenster gesehen", wird das Auto im Fachmedium "Auto Motor Sport" beschrieben. Die Proportionen ergeben einen unstimmigen Mix, der selbst den legendär hässlichen Fiat Multipla in den Schatten stellt. Man habe sich wohl entschieden, das Design des hässlichsten italienischen Autos aller Zeiten zu kopieren, schreibt ein X-User.

Ein anderer wiederum ist der Meinung, dass in Russland sogar die Elektroautos böse aussehen.

Und wieder andere User sehen Parallelen zu Milhouse aus der Serie "Die Simpsons" oder orten Potenzial, das Auto in einer Fortsetzung zu Disneys Animationsfilm "Cars" auftreten zu lassen.

Die Serienproduktion des Amber soll in der Fabrik in Kaliningrad im Jahr 2025 beginnen, dann sollen jährlich 50.000 Fahrzeuge hergestellt werden. Offen ist unter anderem, ob das aktuelle Design beibehalten wird oder sich dieses noch ändert. Jegliche technische Details, etwa die Reichweite und Leistung betreffend, wurden noch nicht kommuniziert. Avtotor hatte zuvor Auftragsarbeiten für internationale Marken wie BMW, Ford, Kia und Hyundai erledigt, doch mit den Sanktionen brach diese Einnahmequelle weg, wodurch nun eine Alternative gesucht und anscheinend auch gefunden wurde.

Das außergewöhnliche Design könnte seine Ursache auch darin haben, dass für den Amber ausschließlich russische Bauteile verwendet werden sollen, heißt es in dem Bericht von "Motor1.com". Unbestätigt sei die Vermutung mancher Beobachter, dass einzelne Teile bei Aliexpress bestellt wurden. Im Artikel der "Auto Motor Sport" heißt es relativierend, dass über das Design zwar rasch gespottet werden könne, es aber am Ende um Positionierung und Technik gehe. Um wenn die Zielsetzung "bezahlbare Elektromobilität" laute, dann könnte dies trotz des ulkigen Erscheinungsbilds zumindest ein sinnvoller Ansatz sein. (red, 27.12.2023)