Kinshasa/Sydney – Bei Unwettern in der Demokratischen Republik Kongo sind mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Im Osten und Südosten Australiens starben mindestens zehn Menschen bei Unwettern. Auch im Süden Thailands kam es zu Überschwemmungen, dabei kamen mindestens sechs Menschen ums Leben.

Heftige Regenfälle lösten in der Demokratischen Republik Kongo Erdrutsche aus und verursachten im Zentrum des Landes schwere Schäden, wie die örtlichen Behörden am Dienstag mitteilten. In der Hauptstadt der Provinz Kasai-Central, Kananga, wurden nach Angaben der Regionalregierung mehr als 15 Häuser von Erdmassen mitgerissen. In einem der Häuser starben eine Frau und ihre acht Kinder, während in einem anderen Gebäude ein Vater und seine vier Kinder ums Leben kamen.

Am Sonntag waren bereits rund 20 Menschen in der Region Süd-Kivu im Osten des Landes gestorben. Sie wurden von einem Fluss mitgerissen, der über die Ufer getreten war.

Neun Tote in Australien

Nach schweren Unwettern im Osten und Südosten Australiens gab es allein im Bundesstaat Queensland über die Weihnachtstage sieben Tote, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. So wurden unter anderem die Leichen von drei Männern geborgen, deren Boot tags zuvor vor Brisbane gekentert war. Insgesamt waren elf Männer zu einem Angelausflug ausgebrochen, als ihr Boot von dem Sturm erfasst wurde. Die übrigen acht Angler wurden gerettet.

Eine Frau wird in Gippsland nach heftigen Regenfällen aus dem Wasser gerettet.
Eine Frau wird in Gippsland nach heftigen Regenfällen aus dem Wasser gerettet.
AFP/VICTORIA POLICE/HANDOUT

Unter den Opfern war nach Polizeiangaben auch ein neunjähriges Mädchen, das am Vortag in einem Vorort Brisbanes von Wassermassen fortgerissen und in die Kanalisation gespült worden war. Zwei 40 und 46 Jahre alte Frauen ertranken in einem Fluss, nachdem sie ebenfalls von den Fluten erfasst worden waren, wie es hieß. An der Gold Coast war zudem eine 59-Jährige von einem umstürzenden Baum erschlagen worden.

Östlich von Melbourne im Bundesstaat Victoria riss eine Sturzflut zwei Menschen auf einem Campingplatz in den Tod, wie die Rettungsdienste mitteilten. Zudem starb ein Mann wegen eines herabfallenden Asts. Großes Glück hatte eine 29-Jährige, die laut Polizei in den Fluss Werribee gesprungen war, um ihre Hündin Minka zu retten. Sie wurden beide weggespült, die Frau konnte sich aber auf einer kleinen Insel an einen Baum klammern und wurde – samt dem Vierbeiner – unverletzt geborgen, wie es hieß.

Buschbrände im Westen Australiens

Unwetter dieser Intensität habe es in der Region noch nie gegeben, sagte Queenslands Premierminister Steven Miles. Die Schäden gingen in die Milliarden. Medienberichten zufolge wurden hunderte Gebäude von Sturm, Überflutungen oder Hagel beschädigt. Allein am Weihnachtstag seien etwa 250.000 Blitze gezählt worden. In Queensland waren wegen Sturmschäden an Stromleitungen überdies noch etwa 90.000 Haushalte ohne Elektrizität, wie der örtliche Versorger meldete.

Baum auf Auto
Die Auswirkungen schwerer Stürme in Queensland.
EPA/JASON OâÄÖBRIEN

Der australische Wetterdienst warnt seit Tagen vor starkem Regen und Gewittern an nahezu der gesamten Ostküste. Zu Weihnachten hatte heftiger Regen in der Metropole Sydney Sturzfluten verursacht, Straßen und Gebäude standen unter Wasser. Am Donnerstag sollten die Unwetter nachlassen. In Australien ist gerade Sommer.

Während der Osten Australiens von schweren Stürmen erfasst wird, leidet der Westen des riesigen Kontinents dagegen unter Trockenheit und Buschbränden. Australien ist besonders vom Klimawandel betroffen. Ein Bericht des Weltklimarates vom Februar 2022 geht davon aus, dass das Land in Zukunft noch häufiger von verheerenden Naturereignissen heimgesucht werden wird.

Überschwemmungen in Thailand

Auch im Süden Thailands kam es zu Überschwemmungen. Unter den sechs Todesopfern aus der Provinz Narathiwat seien eine 89-Jährige und ein Kleinkind, erklärte Vize-Provinzgouverneur Preecha Nualnoi am Mittwoch. Ein Mensch werde noch vermisst.

Insgesamt sind nach Angaben regionaler Vertreter mehr als 70.000 Haushalte in den Provinzen Satun, Songkhla, Pattani, Yala und Narathiwat von den Überschwemmungen betroffen, die am vergangenen Freitag eingesetzt hatten. Tagelange, starke Regenfälle hatten Hochwasser ausgelöst, das mancherorts bis zu drei Meter hoch stieg. Lokalmedien zeigten Aufnahmen von überfluteten Straßen und Anrainern, die auf Dächern Zuflucht suchten.

Moschee in Narathiwat
Eine Moschee in Narathiwat steht unter Wasser.
AFP/MADAREE TOHLALA

Einsatzkräfte arbeiteten über Nacht, verteilten Wasserflaschen und Snacks und suchten Gebäude nach Schäden oder Opfern ab. Das thailändische Ministerium erklärte, der Wasserstand sei Mittwochfrüh zurückgegangen. Einige Züge in der an Malaysia grenzenden Provinz Narathiwat hätten den Betrieb wiederaufgenommen, sagte Vizegouverneur Preecha.

Überschwemmungen sind in der thailändischen Regenzeit üblich. Im Jahr 2011 kamen hunderte Menschen in weitverbreiteten Überschwemmungen ums Leben, Millionen Häuser im ganzen Land wurden beschädigt. (APA, red, 27.12.2023)