Die Via Appia Antica in Rom ist eine Straße, die etwa dem Verlauf der historischen Via Appia der alten Römer folgt. Angesichts der zahlreichen historischen Bauten, Ruinen und Grabmäler entlang der Straße gilt die Via Appia Antica gleichsam als das längste Museum der Welt. Ein aktueller Fund hat dieses Museum nun um ein weiteres Exponat bereichert: Bei archäologischen Grabungen im Gebiet von Capo di Bove an der Via Appia Antica haben Forschende ein großes Mosaik entdeckt.

Rom, Archäologie, Via Appia, Mosaik
Herzstück des Ausgrabungskomplexes ist eine Thermenanlage aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.
Foto: Parco archeologico Appia Antica

Nahe des Mausoleums der Cecilia Metell

Das Mosaik besteht hauptsächlich aus schwarzen und weißen kleinen Quadraten und bedeckte ursprünglich einen weitläufigen Raum eines Gebäudes. Das Areal, in dem die Ausgrabungen nach einer mehr als 20-jährigen Unterbrechung zuletzt wieder aufgenommen wurden, befindet sich etwa 500 Meter vom Mausoleum der Cecilia Metella entfernt, einem Wahrzeichen der altrömischen Straße.

Herzstück des Komplexes ist eine Thermenanlage aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die in den folgenden Jahrhunderten verändert und erweitert wurde, teilten die Leiter des archäologischen Parks mit. Die Ausgrabung ist Teil eines größeren Projekts zur Neugestaltung des Gebiets Capo di Bove.

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Das schwarz-weiße Mosaik bedeckte einst den Boden eines großen Raumes in einer Therma an der Via Appia
Foto: parco archeologico Appia Antica

Herkules wird genauer untersucht

Die überraschendste Entdeckung des Jahres 2023 auf der Via Appia Antica war eine Herkules-Statue. Sie wurde bei Arbeiten an der Kanalisation auf einer Tiefe von 20 Metern gefunden. "Wir haben die Statue nun in einen von unseren Lagerräumen gebracht und prüfen verschiedene Hypothesen, um seine Herkunft und Datierung zu rekonstruieren", betonte die Archäologin Federica Acierno, Entdeckerin der Statue.

Die rund 540 Kilometer lange Römerstraße war eine der wichtigsten Handelsstraßen des römischen Reiches. Sie führte von Rom zum Adria-Hafen Brindisi, in der Antike der wichtigste Hafen für eine Reise nach Griechenland und bedeutendster Umschlagplatz für Waren und Sklaven aus dem Orient. Italien bemüht sich um die Anerkennung der Via Appia als UNESCO-Welterbe. (red, APA, 27.12.2023)