Ex-Bürgermeisterin Bettina Maurer traut sich was. Einfach so aufzutauchen bei der Moosbacher Silvesterfeierei. Und das, nachdem sie den Bürgerinnen und Bürgern des kleinen Kaffs letztes Jahr Silvester versaut hat. Wir erinnern uns: Maurer (Anke Engelke) – damals noch Bürgermeisterin – war vor einem Jahr in ein ziemlich heftiges Schlamassel verwickelt.

Ein kleines technisches Gebrechen mit großer Wirkung: ein Kurzschluss hatte die automatische Tür einer Bankfiliale außer Gefecht gesetzt, Maurer (früher "Busen-Betty") und ihr Ex-Schulkollege Martin (früher "Doofmann") Hofmann (Matthias Brandt) waren im Foyer gefangen. Und ohne Maurers Knopfdruck konnte das zentrale Feuerwerk damals nicht stattfinden. Blöd für den Ort, gut für uns: Denn die beiden feierten Silvester dann ganz speziell mit Sekt aus Papierstanitzeln und behutsamer Annäherung. Ach herrje, war das eine feine TV-Überraschung.

Da tut sich etwas zwischen den beiden: Matthias Brandt und Anke Engelke sehen sich nach genau einem Jahr wieder.
Da tut sich etwas zwischen den beiden: Matthias Brandt und Anke Engelke sehen sich nach genau einem Jahr wieder.
Foto: WDR/btf GmbH/Niels-Jonas Simons

Bullshit-Wort "Work-Life-Balance"

Und weil sie bei einer Pressekonferenz danach bekifft war und für SUVs zwölf Euro Parkgebühr pro Stunde wollte, ist Maurer jetzt eben die Ex-Bürgermeisterin. Weil: "Moosbach vergisst nicht", wie die Ungustln beim Empfang in der dekorierten Turnhalle gleich zu Beginn der Fortsetzung "Der zweite Kurschluss" (Samstag, 35.35 Uhr, ARD) sagen. Aber sie ist keine, die sich versteckt. "Ich prüfe gerade verschiedene Angebote und will verstärkt auf meine Work-Life-Balance setzen", sagte sie immer wieder ihren eingelernten Stehsatz, sprich: Sie hat keinen neuen Job und viel Zeit, mit der sie umgehen muss. Aber wer weiß, was das neue Jahr bringt.

Zunächst einmal Martin und Chaos: Nach einer Schlägerei retten sie und Martin sich in das Lager des Turnsaals, Matten vorm Fenster schützen sie vor Blicken von außen. Und umgekehrt. Die Konversation mit den Partygästen durch die Scheibe gerät ein bisschen gar skurril.

Sie kommen in Frieden: Engelke und Brandt trauen sich raus aus ihrer Deckung.
Sie kommen in Frieden: Engelke und Brandt trauen sich raus aus ihrer Deckung.
Foto: WDR/btf GmbH/Niels-Jonas Simons

Hamsterrad und Glückskeks

Doch schon bald ist es wieder da, dieses vertraute Pingpong zwischen Engelke und Brandt, dieses vorsichtige Einander-Annähern, dieses Kammerspiel, in dem Engelke und Brandt ihre schauspielerische Stärke ausleben können. Es geht um Hamsterräder, die nicht nur schlecht sind, sondern auch Orientierung geben können, langweilige KI, um Glückskekse und deren Weisheiten ("Hinterher ist man immer schlauer"). Aber auch um die Enttäuschung, warum er sich so spät und sie sich gar nicht gemeldet hat.

Das Ende dieser knappen halben Stunde lässt einen jedenfalls hoffnungsfroh zurück. Vielleicht wird das ja doch noch was mit den beiden, Fortsetzung folgt (hoffentlich) beim nächsten Jahreswechsel. (Astrid Ebenführer, 30.12.2023)