Die "Frankfurter Allgemeine" wird Franziska Weisz als "Tatort"-Ermittlerin vermissen, "als engagierte Polizistin Julia Grosz, die hier einmal gelöst und strahlend sein durfte". Am Neujahrsabend bearbeitet Weiß in der ARD (im ORF am kommenden Sonntag) mit Wotan Wilke Möhring als Thorsten Falke ihren dreizehnten und letzten Fall am "Tatort" Hamburg. Und sie singt zu Falkes Dienstjubiläum am Schluss noch "richtig gut" ("FAZ").

Worum geht's? Ein auf den ersten Blick unbekannter Mann holt Falke aus seiner Jubliläumsparty, bittet den Ermittler um Hilfe - und wird bald danach tot aus der Elbe gezogen. Der "Tatort: Was bleibt" geht zurück in Falkes Geschichte als Boxtrainer von Geflüchteteten, daher kennt ihn der Mann aus Bosnien, den viele fürchteten, wie sich herausstellen wird. Es geht um Flucht und Migration, um Identität und Schein. Und wie sehen Sie den "Tatort: Was bleibt" am Neujahrs-Montagabend?

Bittet den Ermittler um Hilfe: Denis (Malik Blumenthal, links im Bild) mit Falke (Wotan Wilke Möhring)
Bittet den Ermittler um Hilfe: Denis (Malik Blumenthal, links im Bild) mit Falke (Wotan Wilke Möhring)
ORF/NDR/Georges Pauly

Hoffentlich bleibt Falke noch ein bisschen

"Die Stimmung ist düster, das Licht dünn, harte Kontraste, keine Helden. Film noir im Norden", beschreibt Claudia Fromme in der "Süddeutschen Zeitung": "Grosz und Falke lösen den Fall vor allem im schummrigen Dienstzimmer am Doppelschreibtisch, der bald nicht mehr der gemeinsame sein wird. Wie Grosz geht? Auf den letzten Metern dramatisch. Falke sagt zwischendurch: 'Ich mach' noch ein büschen weiter.' Hoffentlich", findet Fromme.

Letzte Ermittlungen am gemeinsamen Doppelschreibtisch: Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring).
Letzte Ermittlungen am gemeinsamen Doppelschreibtisch: Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring).
ORF/NDR/Georges Pauly

Ein "Tatort", der nur Trauer übrig lässt

"Wir werden sie vermissen", schreibt Heike Hupertz in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Auf der Suche nach dem Täter geht es wieder einmal um fragile Identität, um Selbsterfindung, um Falsches und Richtiges im Zusammenleben. Falkes Jungs, die mit ihren Eltern zurück nach Bosnien mussten; krumme Geschäfte, die sich mit Timmigs Geflüchteteninitiative verbinden (und die hier nur angedeutet werden); Überforderung, die Leslie Malton darstellt; Falkes Nichterkennen eines Getriebenen und, vor allem, sein Zuspätkommen am Schluss – das summiert sich zu einem 'Tatort', der nur Trauer übrig lässt."

Franziska Weisz als Julia Grosz.
Nur Trauer übrig, nicht alleine um die Ermittlerin: Franziska Weisz als Julia Grosz.
ORF/NDR/Georges Pauly

Singen kann sie richtig gut

"Aber singen kann sie richtig gut", seufzt auch Judith von Sternburg in der "Frankfurter Rundschau" Franziska Weisz nach: "Wenn man ausgerechnet am 1. Januar 2024 anfängt, das Hamburger Team sehr zu mögen, ist es leider zu spät. Wobei diesmal besonders gilt, was immer gilt. Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist."

"Aber singen kann sie richtig gut": Franziska Weisz als Julia Grosz bei der Performance für Kollegen Falke.
ORF/NDR/Georges Pauly

Ein Haken zuviel

"Falke-Fans kommen bei diesem Tatort auf ihre Kosten", befundet STANDARD-Kritikerin Birgit Baumann. Für sie hat die Folge mit dem Bosnier, vor dem alle Angst hatten, aber nicht nur einen Haken: "Der Krimi startet rasant, dreht dann ein paar weniger spannende Schleifen zum Thema Migration und schlägt zum Schluss noch einmal einen überraschenden Haken." - "Aber dann kommt am Ende alles ohnehin noch einmal ganz anders. Wieder ein Haken. Der aber ­hätte nicht mehr sein müssen." (red, 1.1.2024)

Und wie sehen Sie den neuen "Tatort: Was bleibt", den die ARD am heutigen Neujahrstag, der ORF am 7. Jänner zeigt? Wir sind gespannt auf Ihre Meinung im Forum.