Blaulicht
Symbolfoto.
Getty Images/iStockphoto

Hamburg – Nach der mutmaßlichen Entführung zweier Kinder der Steakhauskettenerbin Christina Block in Dänemark geht es den Kindern nach Auskunft der Mutter gut. Die Kinder befänden sich bei ihr, ließ Block über eine Sprecherin des Unternehmens am Dienstag mitteilen. Unklar war, an welchem Ort sich die Kinder nun genau aufhielten. Die dänische Polizei ging davon aus, dass der Vorfall in der Neujahrsnacht mit einem Sorgerechtsstreit zwischen den Eltern der Kinder zusammenhängt.

"Die Kinder sind wohlauf. Ich bitte um Verständnis, dass ich vor allem aus Fürsorge um das Wohl meiner Kinder zurzeit keinerlei weitere Erklärungen abgebe", hieß in dem Statement Blocks.

Zuvor war die Hamburger Staatsanwaltschaft bereits davon ausgegangen, dass sich die Kinder in der Obhut der Mutter befinden. "Es bestehen derzeit keine konkreten Anhaltspunkte dafür, dass eine Gefahr für die Kinder besteht", hatte eine Sprecherin der Behörde zu Mittag erklärt.

Beim Neujahrsfest

Nach Angaben der dänischen Polizei war der Vater in der Nähe eines Restaurants in der Neujahrsnacht beim Beobachten des Silvesterfeuerwerks mit seinen Kindern in dem Ort Gråsten (Gravenstein) angegriffen worden. Die beiden Kinder, den Angaben zufolge ein Bub im Alter von zehn und ein Mädchen von 13 Jahren, seien gezwungen worden, in ein Auto zu steigen. Es werde wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung ermittelt.

Die Täter seien in zwei Autos mit deutschen Kennzeichen geflohen. Die beiden Fahrzeuge seien in Deutschland von der deutschen Polizei gefunden worden, teilte die dänische Polizei am Dienstagnachmittag mit. Nähere Details nannte sie dazu nicht.

Die Hamburger Polizei erklärte, der Sachverhalt sei bekannt und Gegenstand laufender Ermittlungen. "Weitergehende Auskünfte können aufgrund der erst am Anfang stehenden Ermittlungen aktuell nicht erteilt werden", hieß es.

Langwieriger Sorgerechtsstreit

Vorangegangen war der mutmaßlichen Entführung ein mittlerweile seit 2018 andauernder Sorgerechtsstreit zwischen der Steakhauserbin Christina Block und dem Unternehmensberater Stephan Hensel. Nach der Scheidung 2018 zog Hensel nach Dänemark. 2021 besuchten ihn die Kinder, er brachte sie aber nicht zur Mutter zurück. Hensel wirft Block vor, gewalttätig gegen die Kinder gewesen zu sein, Block weist das zurück und wirft Hensel wiederum vor, die Kinder zu manipulieren.

Eigentlich gibt es schon ein Urteil eines deutschen Gerichts, dass die Kinder zur Mutter zurückgebracht werden müssen. Aufgrund einer Besonderheit im dänischen Recht behält sich das Land aber vor, Sachverhalte vor der Vollstreckung in einem eigenen Verfahren neu aufzurollen. Hensel ist dem deutschen Gerichtsbeschluss bisher nicht nachgekommen.

Die Block-Gruppe mit rund 2.400 Beschäftigten ist vor allem durch die Steakhauskette Block House und das Hamburger Fünf-Sterne-Hotel Grand Elysée bekannt. Ein Steakhausrestaurant gibt es unter anderem beim Naschmarkt in Wien. (APA, red, 3.1.2023)