Michael Mayr (li.), Peter Berger, Gregor Seberg, Silvia Wirnsberger und Werner Gruber im neuen Quiz
Michael Mayr, Peter Berger, Gregor Seberg, Silvia Wirnsberger und Werner Gruber (von links) im neuen Quiz "Clever – die Rätselshow", am Freitag um 21.20 Uhr im ORF.
ORF/Günther Pichlkostner.

Der ORF hat eine neue Quizshow. "Freitagabend ist Zeit für Denksport!", eröffnet eine gutgelaunte Stimme um 21.20 Uhr "Clever – die Rätselshow". Wie wird gespielt? Zwei Teams treten gegeneinander an: "Brain" gegen "Clever". "Brain", das sind Tourismusdirektorin Silvia Wirnsberger und Ex-"Science Buster" Werner Gruber. "Clever" besetzen drei Studierende der Umweltsystemwissenschaften in Graz, Michael Mayr, Malin Walther und Peter Berger. Gewinnt "Brain", geht die Siegerprämie an Licht ins Dunkel, "Clever" kann die 10.000 Euro selbst gut gebrauchen, was ausgesprochen clever ist. Dazwischen Quizmaster Gregor Seberg. Brutal.

Die Regeln sind schnell erklärt, eine richtig beantwortete Frage bringt einen Punkt. "Absahnen möglich?“, will Gruber wissen. Doppelte Punktanzahl, wenn das andere Team falsch antwortet. "Ist nicht möglich, aber eine typisch österreichische Frage", antwortet Seberg. Das war der spontane Moment zu Beginn: Besser wird es nicht. Leider.

Zucker-Goscherl, Trost-Preis, Kummer-Speck

Erste Runde: aus Bildern Begriffe raten. Zucker-Goscherl, Trost-Preis, Kummer-Speck, Nudl-Aug. Schon jetzt wird klar: Drei Minuten können lang sein. Zweite Runde: an einer Wand Stoffformen in dafür vorgesehene Felder platzieren. Immerhin, die Spielenden scheinen sich halbwegs gut zu amüsieren. Dritte Runde: mehrere Sachen gleichzeitig machen. Höchste Zeit für einen müden Genderschmäh Sebergs. Die vierte Runde trägt den Titel "Wahrnehmung" und bringt immerhin die schockierende Erkenntnis: Bis zum Ende sind es noch mehr als 20 Minuten. In der Schlussrunde verschiebt Seberg Objekte, die Rätselnden müssen erraten, welche das waren. Geschafft.

Es ist zäh, nicht nur wegen müder Spiele, sondern aufgrund einer insgesamt unfertig wirkenden Anmutung, eines Quizmasters, der sich in seiner Rolle noch nicht ganz wohlzufühlen scheint, einer oft schlecht platzierten Kamera und eines Studio, das von – höflich ausgedrückt – ausgesuchter Retro-Schlichtheit ist. Wer Zeit für Denksport hat, soll sie nützen. Aber anders. (Doris Priesching, 5.1.2024)