Kaum ein Thema hat über die Jahre so viele Hypezyklen durchgemacht, wie "Virtual Reality". Seit Jahrzehnten wird mit schöner Regelmäßigkeit der nahende Durchbruch verkündet, nur um dann erst recht wieder in der Bedeutungslosigkeit oder zumindest in einer eng umgrenzten Nische zu landen. 2024 könnte das Ganze nun aber tatsächlich zu einem der bestimmenden Themen werden. Das liegt vor allem an Apple, aber auch die Konkurrenz scheint sich verstärkt auf diesen Bereich zu werfen.

Los geht's

Apple hat mit der Auslieferung seiner Vision Pro an seine Verteillager in den USA begonnen. Das berichtet der gewöhnlich in diesen Dingen bestens informierte Mark Gurman in seinem Newsletter für Bloomberg. Damit scheint wahrscheinlich, was schon vor einigen Wochen zu hören war: Dass die Vision Pro bereits ab Februar in den offiziellen Verkauf gelangt – wenn auch vorerst nur in den USA.

Apple Vision Pro
Die Vision Pro soll bereits im Februar käuflich erhältlich sein.
Apple

Gurman geht zudem davon aus, dass Apple eine offizielle Ankündigung des Marktstarts bereits in den kommenden Tagen vornehmen könnte. Das wäre wiederum ein gut getimter Schritt, wollen doch offenbar rund um die am Dienstag startende CES gleich mehrere Apple-Konkurrenten ihre eigenen Produkte in diesem Bereich vorzeigen. Diesen Präsentationen könnte Apple damit etwas Wind aus den Segeln nehmen.

Neuer Chip, neue Geräte

Bereits vor wenigen Tagen hat Qualcomm mit dem Snapdragon XR2+ Gen2 einen neuen Chip speziell für den Mixed- und Virtual-Reality-Einsatz vorgestellt. Insgesamt fünf bekannte Unternehmen sollen demnach an Konkurrenten zur Vision Pro auf Basis dieses Chips arbeiten. Allen voran Samsung, das auch gleich verrät, dass man gemeinsam mit Google an dem Projekt arbeitet.

Qualcomm XR2+ Gen 2
Qualcomm fasst die Vorzüge seines XR2+ Gen 2 Chips in einer Grafik zusammen.
Qualcomm

Google selbst spricht wiederum von einer "immersiven Erfahrung" auf Basis von Android. Es ist also durchaus denkbar, dass schon bald ein eigener Android-Ableger speziell für diesen Einsatz präsentiert wird. Unter den weiteren Firmen, die den neuen Chip nutzen wollen, befindet sich auch HTC, das sich in der Vergangenheit mit der eigenen VR-Brille Vive bereits einen Namen in diesem Sektor gemacht hat.

Abzuwarten bleibt, welches Preissegment die Android-Konkurrenz anvisiert, und wie es mit der Leistungsfähigkeit in Relation zur Vision Pro aussieht. Immerhin zielt die Vision Pro ganz auf das High-End-Segment ab und soll entsprechend um 3.500 US-Dollar verkauft werden. (apo, 7.1.2024)