Peking – Chinas Ministerium für Staatssicherheit hat nach eigenen Angaben einen mutmaßlichen Spion des britischen Auslandsgeheimdiensts MI6 enttarnt und festgenommen. Die Behörde warf den Briten vor, eine Person aus einem Drittstaat für die Informationsbeschaffung angeworben zu haben. Die Person, die in der Mitteilung nur mit dem Nachnamen "Huang" genannt wird, soll vertrauliche Staatsgeheimnisse und nachrichtendienstliche Berichte an den MI6 geliefert haben.

Britische und chinesische Flaggen in abwechselnder Reihenfolge.
China wirft Großbritannien Spionage vor.
REUTERS/Suzanne Plunkett

Der britische Geheimdienst habe 2015 mit der Person eine nachrichtendienstliche Zusammenarbeit vereinbart und sie für die Arbeit ausgebildet, hieß es. Diese sei mehrfach nach China gereist, um dort Informationen zu sammeln und nach weiteren Leuten für den MI6 zu suchen.

Der Mitteilung zufolge hat Huang keine chinesische Staatsbürgerschaft und arbeitete in leitender Funktion in einer ausländischen Beraterfirma. Nähere Angaben machte die Staatssicherheit allerdings nicht, weshalb unklar ist, aus welchem Land die verdächtigte Person kommt und ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Die Behörden ergriffen nach dem Aufdecken des Falls "strafrechtliche Zwangsmaßnahmen". Darunter können etwa Freiheitseinschränkungen wie eine Festnahme fallen. Außerdem seien konsularische Besuche für Huang arrangiert worden. (APA, 8.1.2024)