Mit über zwei Millionen Dollar an Crowdfunding-Beiträgen setzte "Star Citizen" vor elf Jahren auf Kickstarter einen Meilenstein in puncto Crowdfunding von Videospielen. Elf Jahre später ist die Simulation für angehende Weltraum-Abenteurer zwar immer noch nicht fertig, der Betrag von damals aber längst verblasst. Mittlerweile hat der Entwickler Cloud Imperium Games bereits über 644 Millionen Dollar mit dem Titel eingenommen.

Und ein Ende ist nicht abzusehen. Eine Einnahmequelle für das Studio sind virtuelle Raumschiffe, die sich Nutzer gegen Entgelt sichern können. Die dafür verlangten Geldbeträge liegen dabei nicht selten weit über jenen, die man sonst von Ingame-Käufen Kennt. Für Aufsehen sorgt auch die neueste "Mikrotransaktion". Nämlich ein Schiffspaket mit dem Namen "Legatus 2953". Dieses konkurriert beim Preislevel nicht nur mit einigen Kleinwagen, sondern "darf" auch nicht von jedem erworben werden.

Ein Screenshot aus Star Citizen, ein Raumschiff fliegt auf die Kamera zu
In "Star Citizen" lässt sich eine mannigfaltige Auswahl an Raumschiffen kaufen – sowohl für virtuelles als auch echtes Geld.
Cloud Imperium Games

Es wäre verwegen zu sagen, für den stolzen Betrag von rund 54.000 Euro würde wenig geboten. Denn immerhin findet sich eine dreistellige Anzahl von Raumschiffen – reichend vom flotten Aufklärer über geräumige Handelsschiffe bis hin zu schwer bewaffneten Kampfkolossen – im Paket. Zu diesen gesellen sich auch noch unzählige Upgrades optischer wie praktischer Natur. Zu einem guten Piloten macht einen das zwar nicht, aber immerhin können sich Besitzer des Legatus-Pakets nicht auf fehlende Technik berufen, wenn ihre Karriere in den unendlichen Weiten ins Trudeln gerät. Einzig die "Ascension Rifle", ein Gewehr für den Piloten von Welt, wird erst im Laufe des ersten Quartals verfügbar.

Nur für "Chairman's Club"-Mitglieder

Ganz so einfach ist die Anschaffung dennoch nicht. Wer bereits die Kreditkarte gezückt hat, muss womöglich weitere Kosten einkalkulieren. Denn das Legatus-Paket kann nicht einfach so erworben werden. Der Kauf ist Mitgliedern vorbehalten, die zumindest bis in den erlesenen "Chairman's Club" von Star Citizen aufgestiegen sind. Dieser hat natürlich Beitrittsvoraussetzungen.

The Future of Gaming: StarEngine (4K)
Star Citizen

Diese sind nicht, wie es vielleicht der Name vermuten ließe, der Betrieb einer virtuellen Firma innerhalb der Spielwelt, sondern der Nachweis von Investitionsbereitschaft. Beitreten kann nur, wer zuvor schon mindestens 10.000 Dollar in das Game investiert hat. Geht es darum, sogenannte "Wale" zu melken, dürfte die Spielefirma des "Wing Commander"-Erfinders Chris Roberts ihre Methoden perfektioniert haben. Unter dem Begriff versteht man in diesem Kontext übrigens den relativ kleinen Anteil an Spielern, die bereit sind, große Geldmengen für Inhalte in einem Videospiel auszugeben.

Einer von ihnen ist "Sven". Der bekennende Nerd aus Österreich sieht in "Star Citizen" die Möglichkeit zur zumindest digitalen Verwirklichung seines Traums vom Leben im Weltraum. Die von ihm erstandenen Raumschiffe und andere Inhalte summieren sich mittlerweile auf über 13.000 Dollar, wie er gegenüber dem STANDARD vorgerechnet hat. (red, 8.1.2024)