Iga Swiatek ist raus.
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Melbourne - Die Australian Open gehen ohne die Nummer eins der Frauen in ihre zweite Woche. Die Polin Iga Swiatek musste sich am Samstag mit einer Dreisatz-Niederlage gegen die junge Tschechin Linda Noskova bereits in der dritten Runde verabschieden. Carlos Alcaraz steht dagegen erstmals in seiner Karriere in Melbourne im Achtelfinale. Der Spanier profitierte von einer Aufgabe des Chinesen Shang Juncheng. Keine Blöße gab sich auch Daniil Medwedew, der Felix Auger-Aliassime abfertigte.

Swiatek kassierte gegen Noskova ihre erste Niederlage nach davor 18 Matchsiegen in Folge. Melbourne scheint nicht ihr Boden zu sein. Als Bestresultat hat die 22-Jährige beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres weiter ein Halbfinale von 2022 stehen. Ihre Weltranglisten-Führung wird Swiatek aber behalten, weil Verfolgerin Aryna Sabalenka aus Belarus als Titelverteidigerin keine Punkte dazugewinnen kann. Noskova weinte nach ihrem 3:6,6:3,6:4-Erfolg vor Glück. Die 19-Jährige steht erstmals in einem Major-Achtelfinale.

Carlos Alcaraz marschiert.
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Zum ersten Mal in seiner Karriere erreichte auch Alcaraz in Australien die Runde der letzten 16. Der als Nummer zwei gesetzte spanische Jungstar, der das Turnier im Vorjahr verletzungsbedingt verpasst hatte, stand erstmals auf der Profitour einem Spieler gegenüber, der jünger ist als er. Der 18-jährige Shang musste allerdings beim Stand von 1:6,1:6,0:1 wegen einer Oberschenkelverletzung passen und dem zwei Jahre älteren Iberer gratulieren.

"Natürlich ist das nicht die Art und Weise, wie man weiterkommen will", sagte Alcaraz nach der einseitigen Partie. "Aber ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie ich spiele. Ich bin glücklich, dass ich hier zum ersten Mal in der zweiten Woche stehe." Dort trifft er auf den Serben Miomir Kecmanovic. Der 24-Jährige wehrte gegen Vorjahres-Halbfinalist Tommy Paul aus den USA im vierten Satz zwei Matchbälle ab und setzte sich im fünften Durchgang durch.

Medwedew spürte beim 6:3,6:4,6:3 gegen Dominic-Thiem-Bezwinger Auger-Aliassime laut eigenen Angaben noch die Nachwirkungen von seiner Zweitrunden-Nachtschicht gegen den Finnen Emil Ruusuvuori, den er erst um 3.39 Uhr in der Früh (Ortszeit) nach fünf Sätzen bezwungen hatte. "Ich fühlte mich nicht sehr frisch. Ich wollte nicht viel laufen, daher habe ich versucht, schwierige Bälle für ihn zu spielen", erklärte der als Nummer drei gesetzte Finalist von 2021 und 2022. Zum Glück habe er aber eine Superkraft: "Ich kann immer und überall schlafen."

Im Achtelfinale trifft Medwedew nicht wie erwartet auf Grigor Dimitrow, sondern erstmals auf den Portugiesen Nuno Borges. Der 26-Jährige besiegte den als Nummer 13 gesetzten Bulgaren 6:7(3),6:4,6:2,7:6(6) und steht erstmals in seiner Karriere bei einem Major in der Runde der letzten 16. Ausgeschieden ist auch der Norweger Casper Ruud (Nr. 11). Der frühere Weltranglisten-Zweite musste sich dem Briten Cameron Norrie mit 4:6,7:6(7),4:6,3:6 beugen.

Wild-Card-Spieler Arthur Cazaux sorgt für Furore.
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Der Pole Hubert Hurkacz (Nr. 9) bekommt es nach einem Viersatz-Sieg gegen den Franzosen Ugo Humbert nun mit dessen Landsmann Arthur Cazaux zu tun. Der 21-jährige Wildcard-Spieler hatte in der Runde davor den Dänen Holger Rune (Nr. 8) ausgeschaltet und gab nun gegen den Niederländer Talon Griekspoor bei einem 6:3,6:3,6:1 eine weitere Talentprobe ab.

Die zweimalige Melbourne-Siegerin Viktoria Asarenka eliminierte die als Nummer elf gesetzte Lettin Jelena Ostapenko mit 6:1,7:5. In der Runde der letzten 16 trifft die 34-Jährige aus Belarus, bei einem ihrer Lieblingsturniere im Vorjahr im Halbfinale, auf die ukrainische Qualifikantin Dajana Jastremska. Zheng Qinwen entschied das chinesische Duell mit Wang Jafan 6:4,2:6,7:6(8) für sich und bekommt es nun in einem bereits ausgedünnten Rasterviertel mit der Französin Oceane Dodin zu tun.

Für Sebastian Ofner war früh am Tag auch im Doppel Endstation. Der in der ersten Einzelrunde knapp ausgeschiedene Steirer unterlag in der zweiten Doppelrunde an der Seite des Franzosen Alexandre Muller den als Nummer acht gesetzten Deutschen Kevin Krawietz/Tim Pütz 2:6,2:6. Österreich ist damit sowohl in den Einzel- als auch in den Doppel-Hauptbewerben im Melbourne Park nicht mehr vertreten. (APA; 20.1.2024)