Das Unternehmen hinter der vor zwei Jahren zusammengebrochenen Kryptowährung TerraUSD hat Insolvenz angemeldet. Terraform Labs (TFL) habe ein Gläubigerschutz-Verfahren nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts eingeleitet, geht aus Dokumenten hervor, die am Sonntag (Ortszeit) bei Gericht im US-Bundesstaat Delaware eingereicht wurden.

Terraform-Gründer Do Kwon bei seiner Verhaftung im März 2023.
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Das Unternehmen mit Sitz in Singapur nennt dort Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zwischen 100 und 500 Millionen Dollar (92 bis 460 Mio. Euro). Das operative Geschäft solle weitergehen, zusätzliche Finanzmittel würden nicht gebraucht.

Der Insolvenzantrag steht in Zusammenhang mit der Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen Terraform und deren Gründer Do Kwon wegen des Zusammenbruchs von TerraUSD. Sie wirft dem Unternehmen und dem Mitgründer Betrug mit Kryptowährungen im Volumen von 40 Mrd. Dollar vor. Der Prozessbeginn war kürzlich auf Ende März vertagt worden, weil Kwon erst noch an die USA ausgeliefert werden muss, um daran teilnehmen zu können. Der Südkoreaner war im März 2023 in Montenegro festgenommen worden, als er mit gefälschten Pässen in ein Flugzeug nach Dubai steigen wollte.

TerraUSD war ein sogenannter Stablecoin, dessen Kurs eins zu eins an den US-Dollar gekoppelt sein sollte. Erreicht wurde dies über komplizierte Geschäfte mit der nicht kursgebundenen Kryptowährung Luna. Als Investoren 2022 das Vertrauen in Luna verloren, kollabierte TerraUSD. Dies trieb einige Hedgefonds und Kryptobanken in die Pleite. (APA, 22.1.2024)