Wer auf seinem Rechner Windows 11 installiert, muss dafür circa 25 Gigabyte an Platz auf der Festplatte einplanen. Dafür erhält man ein vollumfängliches Betriebssystem mit modernem Design, allerdings auch allerlei integrierten Microsoft-Diensten und Aspekten, die Datenschützer kritisch betrachten.
Dass es auch anders geht, zeigt der Entwickler NTDev. Er hat versucht, Windows 11 bis zum absoluten Minimum zu reduzieren. Herausgekommen ist eine Version, die mit weniger als 100 MB an Platz auskommt, also 0,4 Prozent des üblichen Bedarfs. Das erforderte allerdings einige tiefgreifende Einschnitte.
Windows 11 im DOS-Format
Zunächst muss man festhalten, dass es bereits eine bemerkenswerte Errungenschaft ist, ein derart geschrumpftes Windows-System zu basteln, das dennoch startfähig ist. NTDev sieht es als Nachfolger seines älteren Projektes MiniWin, bei dem er zuerst Windows Vista und später Windows 7 ebenfalls radikal verkleinern konnte.
Das eingedampfte Windows 11 trägt den Namen NT-DOS. Der kommt auch nicht von ungefähr, denn die Verwendung des Systems dürfte unter älteren Computernutzern mit DOS-Erfahrungen nostalgische Gefühle wecken. Zur Erreichung einer Größe von weniger als 100 MB wurde Microsofts neuestes Betriebssystem nämlich auch um seine grafische Oberfläche erleichtert. Das bedeutet, dass man es in dieser Form zwangsläufig mit Textkommandos bedienen muss.
Wer nun hofft, diese Variante in irgendeiner Form sinnvoll verwenden zu können – etwa als Ersatz für die Server-Edition von Windows –, wird allerdings enttäuscht. NT-DOS kann verschiedene Batchfiles ausführen und ist dabei auch eingeschränkt zu Multitasking in der Lage. Produktive Nutzung ist allerdings nicht möglich. Zudem hat NTDev bislang keinen Download dieser Variante bereitgestellt.
Tiny11
Unter dem Titel Tiny11 hat er aber schon zuvor eine verschlankte Ausgabe von Windows 11 erstellt, die vor allem um Ballast erleichtert wurde, der für den funktionalen Basisbetrieb nicht erforderlich ist. Sie kommt mit 8 GB an Speicherplatz aus. Nutzer können sie zudem zur vollen Ausgabe des Systems "upgraden". Es handelt sich nicht um eine sogenannte Raubkopie, denn zur Verwendung aller Funktionen ist nach wie vor ein gültiger Lizenzschlüssel erforderlich. (gpi, 24.1.2024)