Weder der Bildungsdirektion noch der Schulleitung sei die Möglichkeit einer Stellungnahme gegeben worden, um die Behauptungen zu entkräften, ärgert man sich.
APA/dpa/Frank Rumpenhorst

Eine Burka habe eine Lehrerin von der Mutter eines Schülers widerwillig überreicht bekommen. Das schreibt die "Kronen Zeitung" über eine Volksschule in Penzing. Es sei aber "leider nicht die erste negative Erfahrung mit dem islamischen Glauben", heißt es weiter: Ein Schüler habe in der Schule aus dem Koran gelesen. Und: Ein Familienclan habe die Lehrerin einst vor dem Lehrerzimmer einschüchtern wollen. Kulturelle Unterschiede würden nicht selten zu einem Zwist im Klassenzimmer führen, kommentiert die Boulevardzeitung.

Doch laut der Bildungsdirektion und der Schulleitung dürfte die Geschichte so jedenfalls nicht stimmen: Die Schulleitung habe mit ihrem Team Rücksprache gehalten, der Inhalt "entspricht nicht der Wahrheit und entbehrt jeder Grundlage", heißt es in einer Stellungnahme an den STANDARD. Weder der Bildungsdirektion noch der Schulleitung sei die Möglichkeit einer Stellungnahme gegeben worden, um die Behauptungen zu entkräften.

Der Artikel verunsichere die Schulkinder und Eltern. "Die Schulleitung und Lehrpersonen sind fassungslos ob der unrichtigen Berichterstattung", so eine Sprecherin, "besonders in den Tagen der Schuleinschreibung – Tagen, an denen Kinder mit ihren Eltern zum ersten Mal in die Schule kommen, in der sie im Herbst ihre Schullaufbahn starten".

Eltern: "Fantasiegeschichte"

Die Direktorin der Schule ist laut Puls 24 "entsetzt" und wisse nicht, wie die Geschichte entstanden sei, die völlig unrichtig sei. Das Gegenteil treffe zu, die Eltern der Schulkinder seien kooperativ, sie frage sich, wie "so was möglich ist".

Auch der Elternverein der Volksschule hat sich in einer Mail an die "Krone" gewandt, in dem er die Behauptungen in dem Bericht dementiert. Es handle sich um eine "Fantasiegeschichte", anhand der "muslimische Eltern als Sündenbock verunglimpft" würden und der Ruf der Schule geschädigt.

Es gibt noch kein Statement der "Kronen Zeitung", eine Presseanfrage des STANDARD bei dem Medium läuft aktuell und wurde noch nicht beantwortet. (muz, jan, 24.1.2024)