2022 ist Intel nach 24-jähriger Absenz erneut in den Markt für dedizierte Consumer-Grafikkarten eingestiegen. Die erste Generation, die Arc A-Reihe, plagte sich allerdings monatelang mit unreifen Treibern und daraus resultierenden Performanceeinbußen. Die allermeisten Probleme hat Intel aber mittlerweile behoben. Die Karten, insbesondere A380, A580 und A750, gelten mittlerweile als gute Alternative im Low-End- und Mittelklassesegment.

Einen Konkurrenten zu den Highend-Karten von AMD und Nvidia veröffentlichte man allerdings nicht. Das Spitzenmodell, Arc A770, bewegt sich leistungstechnische in vielen Szenarien in der Nähe von Nvidias RTX 3060 Ti und kann in seltenen Fällen auch mit der 3070 mithalten. Das soll laut dem Branchenkenner und Betreiber des Youtube-Kanals "Moore's Law Is Dead" (MLID) aber mit der zweiten Generation, genannt "Battlemage", besser werden. Sie wird für den kommenden Herbst erwartet.

Intel Battlemage Laptops are already CANCELLED? (Early 2024 ARC Leak)
Moore's Law Is Dead

Zwei Topmodelle

Laut den von ihm genannten Spezifikationen wird das Flaggschiff 512 Execution Units aufbieten und – wie schon die meisten Arc A770-Varianten – mit 16 GB GDDR6- oder GDDR6X-VRAM ausgestattet sein, die an einen 256-Bit-Bus angebunden sind. Dahinter reiht sich eine Variante mit 448 EUs sowie ebenfalls 16 GB VRAM (256 Bit) ein. Kolportiert wird auch eine Variante mit 384 EUs, deren Marktstart aber noch unsicher sein soll.

Laut dem Insider, der die Daten geleakt hat, sollen die EUs von Battlemage gemäß ersten Tests etwa doppelt so flott sein, wie jene der Arc-Generation. Das Topmodell könnte mit diesen Spezifikationen Leistung auf dem Niveau der RTX 4070 Super liefern. Die 4070 Super ist eine kürzlich vorgestellte, verbesserte Version der RTX 4070, die in Benchmarks um etwa 15 Prozent bessere Ergebnisse erzielt. Mit den Spitzenmodellen der Konkurrenz, also RTX 4080/4090 bzw. AMDs RX 7900 nimmt man es demnach auch diesmal nicht auf. Zudem könnte Nvidia beim Release von Battlemage bereits die RTX-5000-Reihe vorgestellt haben.

Die Intel Arc A770 Limited Edition-Grafikkarte, hier allerdings mit einem luftdurchlässigen Mesh anstelle der eigentlichen Abdeckung.
Die Intel Arc A770 Limited Edition, hier allerdings mit einem luftdurchlässigen Mesh anstelle der eigentlichen Abdeckung.
DER STANDARD/Pichler

Wohl keine Laptop-Varianten

Für die Einstiegs- und Mittelklasse sollen drei weitere Grafikkarten in Vorbereitung sein. Eine mit 320 EU und 12 GB VRAM sowie zwei mit 256 EU und 10 bzw. 8 GB VRAM. Hergestellt werden sollen die Chips bei TSMC im 5nm-Verfahren. Laut MLID hat Intel Pläne für eine Umsetzung von Battlemage für Laptops ad acta gelegt und auch mehrere Notebook-Hersteller geben an, noch keinerlei Informationen über einen Nachfolger für die mobilen Arc-Grafiklösungen erhalten zu haben.

Der Leak gibt auch einen Ausblick auf die zwei Folgegenerationen nach Battlemage, genannt Celestial und Druid. Diese sollen Mitte 2026 und Ende 2027 auf den Markt kommen. Demnach überlegt Intel, nach Battlemage die Herstellung von dedizierten Grafikkarten wieder einzustellen und die Abteilung voll auf die Entwicklung von integrierten Grafiklösungen für Intels Prozessoren zu fokussieren.

Dieses Gerücht ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Während die anderen Angaben konsistent mit vielen vorhergehenden Leaks sind, gibt es bisher keinen Indikator dafür, dass Intel sich aus dem Consumer-Grafikkarten-Markt zurückziehen will. Zudem wurde von MLIDs Quellen schon öfter das Ende von Intels Grafikkarten-Ambitionen kolportiert, ohne dass sich dies bewahrheitet hätte. (gpi, 30.1.2024)