Millionen Mobilfunknutzer in Russland haben am Dienstag mit dem Zugang zu Internetseiten oder Apps der Domäne .ru zeitweilig Probleme gehabt. So berichteten Nutzer in der russischen Hauptstadt Moskau, dass ihre Apps fürs Banking nicht funktionierten, aber etwa auch Serviceportale, soziale Netzwerke und Nachrichtenseiten nicht erreichbar waren. Das Digitalisierungsministerium versprach am Abend in Moskau, die technischen Probleme würden bald behoben sein.

Wladimir Putin
Wladimir Putin wartet darauf, dass die Webseite endlich fertig lädt.
AFP/POOL/PAVEL BEDNYAKOV

Experten hatten immer wieder davor gewarnt, dass die von Kremlchef Wladimir Putin angewiesene Schaffung eines eigenständigen russischen Internets zu Ausfällen führen würde. Geplant ist auch, alle russischen Internetnutzer auf einen nationalen DNS-Server zu übertragen. Unabhängige Experten führten die schwere Panne zum Monatsende nun auf diese staatlichen Eingriffe zurück.

Erneute Probleme

Medien hatten zuletzt am 24. Februar von Internetproblemen in einigen Teilen des äußersten Osten Russlands berichtet. Demnach gab es dort tagelang Probleme mit der Nutzung der sozialen Netzwerke WhatsApp und Telegram. In anderen Regionen informierten die Behörden darüber, dass nachts wegen technischer Arbeiten das mobile Internet abgeschaltet werde. Nach einem Bericht der Zeitung "Kommersant" könnte es sich um Arbeiten zur Verbesserung der Flugabwehr zum Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen handeln.

In der Hauptstadt Moskau klagen etwa orientierungslose Taxifahrer immer wieder über nicht richtig funktionierende Navigationssysteme. Es gibt aber auch viele direkte Sperrungen von Internetportalen. Russlands Behörden haben Tausende Webseiten mit nicht staatskonformen Inhalten blockiert. Sie sind nur über geschützte Verbindungen per VPN-Server noch zugänglich. (APA, 31.1.2024)