Ein Monster aus
"Elder Scrolls" gehörte schon vorher zu den starken Games-Marken des Konzerns. Mit der Übernahme kommen weitere starke Franchises wie "Call of Duty" hinzu.
IMAGO/Christoph Hardt

Microsoft-Aktionäre haben Grund zu feiern. In den vergangenen drei Monaten hat Microsoft deutlich mehr Geld verdient als im Vorjahr: Der Umsatz stieg laut Bilanz im vorherigen Quartal um 18 Prozent auf 62 Milliarden Dollar, der operative Gewinn um 33 Prozent auf 27 Milliarden Dollar. Großer Treiber war die Gaming-Sparte, bedingt vor allem durch die abgeschlossene Übernahme von Activision Blizzard: Im Jahresvergleich ist der Umsatz in diesem Geschäftsbereich um 49 Prozent gewachsen, der separat ausgewiesene Umsatz mit "Xbox-Content und -Diensten" (damit dürfte der Game Pass gemeint sein) stieg gar um 61 Prozent. Und in diesem Kontext ändert sich auch das Ranking, wer die Cashcows im Konzern sind.

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So war Gaming im vergangenen Quartal die drittstärkste Produktkategorie im Konzern und brachte einen Umsatz von 7,1 Milliarden Dollar. Damit verdrängt die Xbox-Division das Geschäft mit Windows vom dritten Platz, mit dem im vergangenen Quartal knapp 5,3 Milliarden Dollar Umsatz erzielt wurden. Die größten Umsatzbringer sind nach wie vor Server- und Office-Produkte beziehungsweise die damit verbundenen Cloud-Dienste, sie machen gemeinsam rund 60 Prozent des Umsatzes aus.

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Das starke Wachstum im Games-Bereich kommt vor allem dadurch zustande, dass das Geschäft von Activision Blizzard nun komplett in die Bilanz einfließt, wie aus begleitenden Powerpoint-Folien zu einem Call mit Analysten hervorgeht. Demnach haben die neuen Kollegen im Konzern 2,08 Milliarden Dollar zum Umsatz beigetragen. Unter dem Strich steht allerdings ein operativer Verlust von 440 Millionen Dollar, mit dem Activision Blizzard die Microsoft-Bilanz belastet. Das ist unter anderem aber auch auf mit der Übernahme verbundene Kosten zurückzuführen.

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Diese Nachrichten kommen nur wenige Tage nachdem bekannt geworden war, dass Microsoft 1.900 Personen in der Games-Sparte kündigt, das entspricht acht Prozent der Belegschaft. Vor allem Beschäftigte bei Activision Blizzard sollen von der Kündigungswelle betroffen sein. Zudem verließen Activision-Chef Mike Ybarra und Chefdesigner Allen Adham den Konzern.

Am selben Tag wurde bekannt, dass Microsoft den Marktwert von drei Billionen Dollar überschritten hat. Aktionäre sehen besonders viel Potenzial in der Anwendung künstlicher Intelligenz, und Microsoft hat massiv in den ChatGPT-Entwickler OpenAI investiert. (stm, 31.1.2024)