Windparks an Hollands Nord- und Westküste.
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Mit der Hollandse Kust Noord (HKN) Wind Farm Zone Site V und Hollandse Kust West (HKW) Site VI sollen künftig sechs Prozent des jährlichen Stromverbrauchs der Niederlande gedeckt werden. Das ist ein Großteil der 700 Megawatt grüner Energie, die Google innerhalb der nächsten Jahre dem europäischen Netz hinzufügen will. Abseits der Niederlande sind vom US-Konzern kleinere Solarfarmen und Onshore-Windenergie in Italien, Polen und Belgien geplant.

Renewable Energy Certificate System

Die Marketingbehauptung verschiedenster Tech-Konzerne, ausschließlich erneuerbare oder grüne Energie in ihrer Infrastruktur zu verwenden, gründet sich auf das Renewable Energy Certificate System (RECS). Ein Generator erneuerbarer Energie kann diese Zertifikate für jede produzierte Megawattstunde verkaufen. Diese Extra-Einnahmequelle soll den Bau neuer grüner Energieprojekte ermöglichen. Die Popularität dieser Zertifikate hatte jedoch einen Preissturz zu Folge, der den Bau neuer Projekte ins Stocken geraten ließ.

Dieses Problems nehmen sich Firmen wie Google oder Amazon mit einem neuen Lösungsansatz an. Anstatt ihren Verbrauch mit einer jährlichen Investition an RECs zu decken, investieren sie direkt in lokale Stromanbieter und kaufen Strom zu stündlichen Raten. Google vermehrt in den Niederlanden, während Amazon kürzlich eine Investition von 473 MW in Schottland tätigte. Diese Vorgangsweise schafft Anreize, das lokale Stromnetz weiter für die Herstellung und Speicherung erneuerbarer Energie auszubauen. (gld, 1.2.2024)