Die Münchner Kommissare Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Batic (Miroslav Nemec) müssen nach dem Mord eines Insassen in der neuen "Tatort"-Folge ins Gefängnis und ermitteln dort zwischen den Fronten zweier verfeindeter Gefängnisgruppen. Deren Anführer erschweren den Polizisten die Aufklärung des Mordes. Als ein Vorzeigehäftling die Aufmerksamkeit auf sich zieht, müssen sich die Kommissare die Frage stellen, was dessen Sohn – "Das Wunderkind" – mit dem Fall zu tun hat.

"Kein wirklich guter Krimiabend"

Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) im neuen
Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) im neuen "Tatort" aus München.
Foto: ORF/BR/Sappralot Productions GmbH/Hendrik Heiden

"Die Kommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) kämpfen sich durch die Grausamkeiten drinnen und draußen. Aber die Story will nicht so recht aufgehen", urteilt Birgit Baumann im TV-Tagebuch des STANDARD, "Knastfilme mit den ewiggleichen harten Burschen hat man schon genug gesehen, das Drama um das hochbegabte Kind kommt hingegen zu kurz. Aus beiden Welten das Schlechteste zusammenzubringen reicht nicht für einen wirklich guten Krimiabend."

Gefängnisdirektor mit den Kriminalhauptkommissaren Franz Leitmayr und Ivo Batic.
Gefängnisdirektor mit den Kriminalhauptkommissaren Franz Leitmayr und Ivo Batic.
Foto: ORF/BR/Sappralot Productions GmbH/Hendrik Heiden

"Über Strecken dieses Männer-'Tatorts' wird der Gefängniskosmos mit seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten rigoros inszeniert", schreibt Christian Buß im "Spiegel". Die Außenhandlung gehe "aber leider nicht auf. Sie ist um einen gewalttätigen Vater (Carlo Ljubek) herumgebaut, der nach seiner Haftentlassung seinen Sohn aus der Geborgenheit beflissener Pflegeeltern herausreißt". Buß: "Wie der Ermittler hier besessen auf seinen angeblich untrüglichen Instinkt beharrt, ist extrem plump in Szene gesetzt."

Der begabte Ferdinand (Phileas Heyblom) beim Klavierkonzert.
Der begabte Ferdinand (Phileas Heyblom) beim Klavierkonzert.
Foto: ORF/BR/Sappralot Productions GmbH/Hendrik Heiden

Reflexion über die Problematik der zweiten Chance

"Trotz des eher groben Zugriffs auf das Thema Schuld und Sühne ist dieser wohltemperiert gefilmte 'Tatort' eine anregende Reflexion über die Problematik der zweiten Chance, eines von der Gesellschaft oft skeptisch beäugten Neuanfangs, der besser nicht darin bestehen sollte, plötzlich all das zu wollen, was man sich zuvor selbst verbaut hat", heißt es bei Oliver Jungen in der "FAZ".

Jetzt sind Sie an der Reihe. Wie hat Ihnen die "Tatort"-Folge "Das Wunderkind" gefallen? Hier drunter ist Platz für Ihr Urteil. (red, 4.2.2024)