Joe Rogan 
Zu Hochzeiten der Pandemie durfte ein prominenter Impfgegner stundenlang seine Theorien verbreiten, ohne dass er von Joe Rogan unterbrochen wurde.
AFP/Carmen Mandato

Der Musik- und Podcast-Streamingdienst Spotify hat laut einem Bericht des Wall Street Journal seinen Vertrag mit dem umstrittenen Podcaster Joe Rogan verlängert. Außerdem bekommt er das Recht, seine Sendung auch auf anderen Plattformen wie Youtube zu verbreiten.

Rogans tatsächliches Honorar wird sich aus einem Revenue-Sharing-Modell basierend auf den ausgespielten Anzeigen zusammensetzen und kann bis zu 250 Millionen Dollar betragen. Ebenso wurde ein Minimalbetrag für das Honorar festgelegt, zu dem es jedoch ebenso wenig Details gibt wie zur tatsächlichen Vertragslaufzeit. Der Deal dürfte über ein paar Jahre hinweg laufen.

Erfolgreich, aber kontrovers

Aus wirtschaftlicher Perspektive ist die Verlängerung der Vereinbarung für Spotify sinnvoll, immerhin gehört Joe Rogans Podcast zu den erfolgreichsten Sendungen auf der Plattform. Jedoch fiel Rogan während der Pandemie durch das Verbreiten von Desinformation in Bezug auf das Coronavirus auf, verkündete auch in anderen Themenbereichen Falschinformationen und lud gerne kontroverse Gäste in seine Sendung ein. Im Dezember 2021 ließ er etwa den Impfgegner Robert Malone drei Stunden lang zu Wort kommen, ohne seine Aussagen zu hinterfragen.

Im Jänner 2022 war diese Entwicklung kurzzeitig eskaliert, nachdem etliche Musiker - wie etwa Neil Young - ihre Musik von Spotify entfernen ließen, weil sie nicht auf der gleichen Plattform präsent sein wollten wie Joe Rogan. Mittlerweile ist Neil Youngs Musik auf Spotify wieder verfügbar. Die Plattform gelobte Besserung, indem man Falschinformationen zwar nicht löschen, aber kennzeichnen wolle. Und Rogan entschuldigte sich im Februar 2022, weil er in seiner Sendung mehrmals das "N-Wort" benutzt hatte. (stm, 4.2.2024)