Wahrzeichen sind so etwas wie besondere Schätze einer Stadt oder Gegend, die es nur dort gibt. Sie machen die Stadt bekannt – oft in der ganzen Welt. Das können verschiedene Dinge sein: Gebäude, Denkmäler, aber auch Berge, Pflanzen oder Märchenfiguren. Meistens haben Städte ein oder mehrere Wahrzeichen, die man mit ihnen verbindet. In Wien ist das zum Beispiel das Riesenrad im Prater oder auch der Stephansdom in der Innenstadt. Vielleicht hast du auch schon von Wahrzeichen anderer Länder gehört. Zum Beispiel der Eiffelturm in Paris – du siehst ihn oben –, der Uhrturm Big Ben in London, die Golden Gate Bridge in San Francisco oder die uralte Ruinenstadt Machu Picchu in den Bergen von Peru. In St. Pölten soll nun ein neues Wahrzeichen mit dem Namen "Windfänger" gebaut werden: ein großes, rundes Ziegelbauwerk mit Wasserfällen und Brunnen. Es soll Platz für Pflanzen, Vögel und Insekten bieten und auf den Klimaschutz aufmerksam machen.

Brunnen mit Lindwurmgestalt
Der Lindwurmbrunnen ist das Wahrzeichen von Klagenfurt.
APA/HELMUT FOHRINGER

Wie Klagenfurt zum Lindwurm kam

Auch Märchenfiguren können zum Wahrzeichen werden. Zum Beispiel die Kleine Meerjungfrau in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Die Figur aus Bronze sitzt auf einem Stein und erinnert an die Geschichte von Hans Christian Andersen. Sie ist so berühmt, dass viele Menschen hinkommen, um sie zu fotografieren. Auch die Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt hat eine Märchenfigur als Wahrzeichen: den Lindwurm. So nannte man im Mittelalter Drachen. Einer Sage nach soll in der Gegend einst ein Ungeheuer gelebt haben, das die Menschen in Angst und Schrecken versetzte. Erst als es von ein paar mutigen Männern erschlagen wurde, konnten die Menschen in Frieden leben und die Stadt Klagenfurt erbauen. Wie kam es zu der Geschichte? Im Mittelalter hatte man in der Gegend einen Schädel gefunden, von dem die Menschen dachten, er sei von einem Drachen. Heute weiß man, dass es eigentlich der Kopf eines Wollhaarnashorns war, das dort in der Eiszeit gelebt hatte.

Zwei Pandabären im Schnee
Pandabären sind die Nationaltiere von China.
REUTERS/YVES HERMAN

Viele Länder haben Nationaltiere

Nicht immer sind Wahrzeichen bestimmte Sehenswürdigkeiten, die man besuchen kann. Die meisten Länder haben auch Tiere und Pflanzen, für die sie besonders bekannt sind. Oft sind diese dann auf Wappen von Städten und Dörfern, manchmal auch auf Flaggen oder auf Geldscheinen und Münzen abgebildet. In Österreich ist das zum Beispiel der blau blühende Enzian, in der Schweiz das weiße Edelweiß. Beides sind Pflanzen, die in den Bergen der Alpen wachsen. Es gibt noch viele andere Länder, die eigene Nationalpflanzen haben. Zum Beispiel das Kleeblatt in Irland, die Kirschblüte in Japan, das Ahornblatt in Kanada oder die Tulpe in den Niederlanden. Bei Tieren spricht man seltener von Wahrzeichen, sondern eher von Nationaltieren. Dazu gehören zum Beispiel Kängurus in Australien, Weißkopfseeadler in den USA, Braunbären in Russland oder Pandabären in China, wie auf dem Foto oben. Einige Länder haben sogar Fabelwesen als ihr Nationaltier ausgewählt. In Schottland ist es zum Beispiel ein Einhorn, in Wales ein roter Drache. (Birgit Riegler, 22.2.2024)