Pace, SpaceX, Nasa, Raketenstart
Die Falcon 9 mit Pace an Bord hob pünktlich um 1.33 Uhr Ortszeit in Cape Canaveral ab.
Foto: EPA/CRISTOBAL HERRERA

Der moderne und leistungsfähige Klimasatellit Pace ist auf dem Weg zu seinem "Arbeitsplatz" rund 20.000 Kilometer über der Erde: Die Nasa-Satellitenmission zur Erforschung der Ozeane, der Atmosphäre und der Folgen auf beide durch den Klimawandel ist am Donnerstag um 7.33 MEZ (1.33 Uhr Ortszeit) erfolgreich in die Umlaufbahn gestartet.

Alles nach Plan

Pace – ein Akronym von Plankton-, Aerosol-, Klima- und Ozean-Ökosystem-Satellit – hob an Bord einer Falcon-9-Rakete von Space X vom Space Launch Complex 40 in Cape Canaveral, Florida, ab. Elf Minuten nach dem Start trennte sich der Satellit von der Oberstufe der Rakete, während die erste Stufe nach Cape Canaveral zurückkehrte. Kurze Zeit später kam die Bestätigung, dass Pace seine Solarpaneele ausgefahren hatte und alles nach Plan lief. Als Nächstes werden die Systeme geprüft und langsam hochgefahren.

Die Wissenschaft verspricht sich viel von dem 3,2 Meter langen Satelliten, in dem auch Technik aus Österreich verbaut ist. Die Pace-Mission soll dabei helfen, die Auswirkungen von winzigen Partikeln im Meer (beispielsweise Plankton) und in der Atmosphäre (Aerosole) auf die Erdsysteme zu erforschen.

Erste Planktoninventur

Eines seiner drei Beobachtungsinstrumente hat die Gewässer der Erde im Blick: Das Ocean Color Instrument (OCI) vermisst die Ozeane, Seen und Flüsse in einem breiten Bereich des Lichtspektrums, bei ultravioletten, sichtbaren bis zu nahinfraroten Wellenlängen. Aus den gewonnenen Daten lässt sich die Verteilung von Phytoplankton verfolgen, eine weltweite Bestandsaufnahme von Mikroorganismen aus dem All, die bisher nicht möglich war.

Pace, Nasa, Satellit
Der Satellit Pace hat viel Arbeit vor sich.
Illustration: nasa

Die beiden anderen Instrumente sind sogenannte Polarimeter: das Hyper-Angular Rainbow Polarimeter #2 (HARP2) und das Spectro-polarimeter for Planetary Exploration (SPEXone). Diese Geräte messen die Polarisation von Sonnenlicht, das bei den Wechselwirkungen mit den Partikeln in der Atmosphäre reflektiert wird. Die Fachleute beziehen aus diesen Messungen neue Informationen über atmosphärische Aerosole, das Verhalten der Wolken und die Luftqualität auf lokaler, regionaler und globaler Ebene.

Navigation aus Österreich

Dafür, dass Pace nicht von seinem Weg abweicht, sorgt unter anderem auch Technik aus Österreich: Teile der Thermalisolation und ein essenzielles Navigationsgerät kommen vom Wiener Unternehmen Beyond Gravity Austria. Der Navigationsempfänger sorgt für eine zentimetergenaue Ortsbestimmung im Orbit, was auch für die Forschungsergebnisse wichtig ist: Je genauer die Positionsbestimmung, desto genauer die Daten, die der Satellit liefert. (tberg, red, 8.2.2024)