Kathmandu – Nepal will, dass Bergsteiger auf dem Mount Everest ihren Kot wieder ins Basislager hinuntertragen und nicht mehr auf dem Berg liegenlassen. Ab der diesjährigen Hauptsaison im Frühling sei es für sie obligatorisch, Kotsäcke zu verwenden, bestätigte Mingma Chhiri Sherpa, ein hochrangiger Vertreter der zuständigen Kommune Pasang Lhamu, am Freitag.

Silhouette des Mount Everest.
"Nimm ein Sackerl für dein Gackerl", heißt es künftig auch für all jene, die den höchsten Berg der Erde besteigen wollen.
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Mit der neuen Regel solle die Verschmutzung der Landschaft bekämpft werden, erklärte er. Zudem gebe es immer wieder die Befürchtung, dass Bergsteiger indirekt menschliche Ausscheidungen zu sich nehmen könnten, wenn sie Schnee erhitzten, um Trinkwasser zu gewinnen. Zur Durchsetzung der neuen Regel will die Kommune ein temporäres Büro im Basislager eröffnen.

Toiletten im Basislager

Im Basislager selbst gibt es Toiletten, sagte Behördenmitarbeiter Khimlal Gautam, der den Everest selbst schon bestiegen hat. Aber höher oben auf dem Berg müssten Bergsteiger ihre Notdurft draußen verrichten – und das Kotproblem sei inzwischen groß.

Neben dem Kot liegt auf dem Everest auch sonst tonnenweise Abfall – etwa kaputte Zelte und Kleidungsstücke, Essensverpackungen, Kocher, leere Wasserflaschen, Bierdosen und Sauerstoffflaschen. Der 8.849 Meter hohe Berg hat traurige Berühmtheit dafür erlangt, die höchstgelegene Mülldeponie der Welt zu sein. Die Behörden des armen Landes im Himalaja mit mehreren der höchsten Berge weltweit versuchen schon länger, das Problem zu bekämpfen. Immer wieder werden Putzmannschaften hingeschickt, und es werden Mistkübel auf den Wanderwegen in der Region aufgestellt. Einige Expeditionsfirmen nutzen Kotsäcke schon länger freiwillig. (APA, 9.2.2024)