Trump unter Getreuen in South Carolina.
Trump unter Getreuen in South Carolina.
AFP/JULIA NIKHINSON

Washington – Ex-US-Präsident Donald Trump hat am Samstag mit der Bemerkung aufhorchen lassen, er würde Russland "ermutigen", jeden Nato-Staat anzugreifen, der seinen finanziellen Verpflichtungen dem Militärbündnis gegenüber nicht nachkommt. In seiner Zeit als Präsident habe er das den Führern der Nato-Mitglieder auch genau so kommuniziert, erzählte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in South Carolina. "Ein Präsident eines großen Landes stand auf und sagte: 'Wenn wir nicht zahlen und von Russland angegriffen werden – werden Sie uns beschützen?' Ich sagte: 'Ihr habt nicht gezahlt. Ihr seid delinquent. Nein, ich würde euch nicht beschützen. Ich würde sie sogar ermutigen, zu tun, was immer sie wollen."

Der Sprecher des Weißen Hauses in Washington, Andrew Bates, kritisierte die Aussagen Trumps auf das Schärfste. "Invasionen unserer engsten Verbündeten durch mörderische Regime zu ermutigen ist entsetzlich und verstörend – und es gefährdet die nationale Sicherheit der USA, die globale Sicherheit und die Stabilität unserer heimischen Wirtschaft."

Donald Trump
Der umstrittene Auszug aus Trumps Rede in North Carolina
The Times and The Sunday Times

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Sonntag, die Behauptung, dass Nato-Mitglieder einander nicht verteidigen würden, untergrabe die Sicherheit der Allianz und setze US-amerikanische und europäische Soldaten einem hohen Risiko aus: "Jeder Angriff auf die Nato wird auf eine geeinte und schlagkräftige Antwort stoßen", so Stoltenberg.

Erst am Samstag Stoltenberg in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" vor einer "möglichen jahrzehntelangen Konfrontation" mit Russland gewarnt: "Wenn (Russlands Präsident Wladimir, Anm.) Putin in der Ukraine gewinnt, gibt es keine Garantie dafür, dass die russische Aggression sich nicht noch auf andere Länder ausbreitet", so Stoltenberg. (red, 11.2.2024)