US-Präsident Joe Biden
Zuletzt kochte erneut eine Debatte über das Alter und die geistigen Fähigkeiten von US-Präsident Joe Biden hoch.
AFP/MANDEL NGAN

Wenn es derzeit einen Berufsstand gibt, der in den US-Medien todsicher punktet, dann der des Geriaters. Schließlich haben die beiden Herren, die im November um das Amt des US-Präsidenten rittern, eine stattliche Anzahl von Jahren auf den Buckeln: 81 sind es auf dem von Joe Biden, 77 auf jenem von Donald Trump. Als zischfrisch geht keiner von beiden mehr durch.

Da will man mit Recht wissen, wer seine goldenen Jahre auf Steuerzahlerkosten im Greisen Haus verbringen darf. Das Medienpublikum kann sich darauf einstellen, dass professionelle Altenbeobachter jeden Satz, jeden Versprecher und jeden Fehltritt der Anwärter detailliert analysieren und informieren werden, ob noch alles in den Rahmen des Jobprofils passt oder ob Gaga-Alarm vonnöten ist. Trump ist dabei im Vorteil. Der hat in seiner Karriere schon so viel konfuses Zeug von sich gegeben, dass es niemanden wundern würde, wenn er massenhaft wirre Extraportionen nachliefern sollte.

Blick in die Zukunft: Mit Biden – Trump ist alterstechnisch noch kein Ende in Sicht. Transhumanisten wie Peter Thiel arbeiten fieberhaft daran, unsere Lebensspanne von 120 Jahren bis unendlich auszuweiten, um ihre kostbare eigene Präsenz auf diesem Planeten zu sichern. Das wird dann auf die Politik abfärben.

Anno 2050 wird man kritisch die Nase rümpfen, wenn ein lediglich hundert Jahre alter Hupfer ins Präsidentenamt gewählt wird. Ad multos annos. (Christoph Winder, 11.2.2024)