Netflix-Doku
Netflix-Doku "Raël – Der Prophet der Außerirdischen".
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Manche Sachen gibt es, die gibt es eigentlich gar nicht. Genau eine solche Geschichte wird in der vierteiligen Netflix-Dokumentarserie Raël – Der Prophet der Außerirdischen erzählt: Der Franzose Claude Vorilhon führt ein ganz unscheinbares Leben bis zu einem folgenschweren Tag im Jahr 1973. Da besucht ihn nämlich ein netter Vertreter der extraterrestrischen Spezies Elohim. Und die Elohim, die sind so nett zu ihm, dass er das macht, was jeder Angehörige der menschlichen Spezies in einer solchen Situation machen würde: Er nennt sich fortan Raël und gründet eine seltsam sektoide Ufo-Alien-Religion.

Raël: Der Prophet der Außerirdischen (Staffel 1) | Trailer auf Deutsch | Netflix
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Anhänger

Zwischen 22.000 und 55.000 hingebungsvolle Raëlisten – je nachdem, wen man fragt – versammelt er hinter sich, und natürlich verfolgen diese auch Ziele. Erstens einmal will man ein Botschaftsgebäude auf der Erde bauen. Immerhin muss man die Außerirdischen entsprechend willkommen heißen, wenn sie ganz bestimmt bald kommen. Das zweite Hauptziel der Sekte ist, die Klontechnologie voranzutreiben – damit ziehen sie Anfang des Jahrtausends sogar die Aufmerksamkeit des damaligen US-Präsidenten George W. Bush auf sich. Der sprach sich vehement gegen das Klonen von Menschen aus, moralisch schlecht sei das.

All das mag vielleicht klingen wie die Handlung einer mittelmäßigeren Episode von Akte X, aber Netflix bereitet diese irre Geschichte nicht nur mit Archivmaterial auf, sondern holt auch authentische, gläubige Raëlisten vor die Kamera – und sogar Claude Vorilhon selbst. Dieser wird von anderen als "böswilliger Manipulator, der nach weiblicher Unterwerfung süchtig ist", beschrieben. Klassischer Sektenführer eben. (Jakob Thaller, 12.2.2024)