Iftār beim Ramadan, Essen am Tisch
Mit dem Iftār brechen gläubige Muslime nach Sonnenuntergang ihr Fasten.
EPA/ Jalal Morchidi

Jedes Jahr begehen über eine Milliarden Muslime den Fastenmonat Ramadan. Da sich der Ramadan nach dem Mondkalender richtet, verschiebt er sich von Jahr zu Jahr um elf Tage. Der Brauch besagt, dass in dieser Zeit untertags nichts getrunken oder gegessen werden darf. Das machen praktizierende Muslime erst wieder am Abend beim sogenannten Iftār. Ein zweites Mahl ist das Sahūr, eine Mahlzeit kurz vor dem Morgengrauen.

Besonders anstrengend ist das für Fastende in nordischen Gebieten, wo die Sonne im Sommer nur für wenige Stunden oder überhaupt nicht untergeht. Das betrifft vor allem Menschen oberhalb des Polarkreises in Russland, Finnland, Schweden, Norwegen, Grönland, Kanada oder dem US-Bundesstaat Alaska. Im Jahr 2017 fiel der Ramadan in die Zeit vom 26. Mai bis zum 26. Juni – der Zeit der Mitternachtssonne im hohen Norden.

Um die nicht enden wollenden Tage ohne Speis und Trank zu überstehen, empfehlen Theologen unterschiedliche Vorgehensweisen. Manche folgen den Tageszeiten von Saudi-Arabien, wo sich die heilige Stadt Mekka befindet. Andere orientieren sich an der nächsten Stadt, in der die Sonne noch untergeht. Beispielsweise riet eine Organisation islamischer Gelehrter den Gläubigen im nordschwedischen Kiruna, sich am Sonnenauf- und -untergang in Stockholm zu orientieren. Wiederum andere halten sich an örtliche Zeiten. Heuer dürfte das nicht so schwierig sein wie 2017 – der Ramadan findet nämlich von Mitte März bis April statt. (Isadora Wallnöfer, 16.2.2024)