Petar Ratkov traf am Samstag blitzschnell.
APA/EXPA/REINHARD EISENBAUER

Petar Ratkov hat am Samstagabend Bundesliga-Geschichte geschrieben. Der Spieler von FC Red Bull Salzburg erzielte den 1:0-Führungstreffer gegen Blau-Weiß Linz nach weniger als sechs Sekunden und stellte damit einen neuen Rekord für das schnellste Tor in einem Spiel auf. Die Bullen kamen dennoch nicht über ein 1:1-Remis hinaus, Manuel Maranda glich rasch aus (11.).

Ratkov sprintete bei Anstoß des Gegners sofort in die gegnerische Hälfte und setzte Torhüter Nicolas Schmid unter Druck. Einem Klärungsversuch Schmids blockte Ratkov ab, der Ball ging direkt ins Tor. Der Datendienstleister Opta gab an, der Treffer sei nach fünf Sekunden gefallen.

Das bis Samstag schnellste Tor in Österreichs höchster Spielklasse erzielte Patrik Ježek am 11. Juli 2007 für Salzburg gegen den SCR Altach.

Strittiger Führungstreffer

Salzburg-Trainer Gerhard Struber setzte vor 5.595 Zuschauern im ausverkauften Hofmann Personal Stadion auf Luka Sucic im zentralen Mittelfeld anstatt Mads Bidstrup. Kapitän Andreas Ulmer agierte mangels fitter Alternativen erneut auf der rechten Außenbahn. Bei den Linzern fehlte wegen muskulärer Probleme Topscorer Ronivaldo, der beim 1:0-Überraschungscoup im September in Salzburg das Goldtor erzielt hatte.

Diesmal begann das Spiel praktisch mit 0:1. Bei einer einstudierten Anstoß-Variante stoppte Maranda den Ball für BW-Goalie Nicolas Schmid, dessen Abschlagsversuch blockte Ratkov nach sechs Sekunden ins Tor. Ratkovs Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen, weil der Serbe beim Anstoß zu früh in die gegnerische Hälfte gestartet war.

Salzburg versuchte nachzulegen, wurde jedoch bei einer Standardsituation überlistet. Nach einer Freistoßflanke von Marco Krainz aus dem Halbfeld servierte Fabio Strauss den Ball Maranda, der ebenfalls per Kopf vollendete. Blau-Weiß begegnete Salzburgs Offensive gut organisiert und mit viel Physis. Die Bullen hatten mehr vom Spiel, fanden vor der Pause aber nur noch Halbchancen vor. Ein Aufsetzer-Kopfball von Fernando ging über das Tor (34.), ein Schuss von Sucic am kurzen Eck vorbei (45.).

Ausschluss in der Nachspielzeit

Nach Seitenwechsel erhöhten die Salzburger die Schlagzahl. Ein Versuch von Oscar Gloukh strich am Kreuzeck vorbei (48.), Maranda und Schmid retteten gemeinschaftlich gegen Ratkov (51.). Dazu traf Sucic aus 13 Metern die linke Stange (53.). Die größte Chance ließ aber Gloukh aus, der nach Sucic-Zuspiel alleine vor Schmid das lange Eck verfehlte (64.). Auf der Gegenseite rettete ÖFB-Torhüter Alexander Schlager gegen Paul Mensah, der folgende Schussversuch von Simon Pirkl ging knapp daneben (52.).

Die Linzer setzten mit Kontern immer wieder Nadelstiche, Salzburg fiel im Finish nichts Entscheidendes mehr ein. Der eingewechselte Sekou Koita brachte den Ball aus zentraler Position nicht aufs Tor (93.). Zwei Minuten später sah Kristijan Dobras nach einem rüden Tackling gegen den Stürmer aus Mali und Intervention des Video-Schiedsrichters die Rote Karte. Der Gefoulte schoss den folgenden Freistoß selbst in die Mauer.

Aus zwei Saisonduellen mit dem Aufsteiger nehmen die Bullen damit nur einen Punkt mit. Sie haben bisher noch kein Pflichtspiel gegen Blau-Weiß gewonnen. Mit dem saisonübergreifend 25. Auswärtsspiel ohne Niederlage bauten die Salzburger immerhin ihre Bundesliga-Rekordserie aus. Blau-Weiß holte zwar aus den jüngsten acht Pflichtspielen nur einen Sieg, nach dem 1:1 zum Frühjahrsauftakt in Altach aber erneut einen Punkt. Die Oberösterreicher sind weiter Tabellenneunter. (luza, APA, 17.2.2024)

FC Blau-Weiß Linz - Red Bull Salzburg 1:1 (1:1). Linz, Hofmann Personal Stadion, 5.595 Zuschauer (ausverkauft), SR Kijas

Tore: 0:1 (1.) Ratkov, 1:1 (11.) Maranda

BW Linz: N. Schmid - Tursch, Maranda, Fa. Strauss - Gölles (70. S. Seidl), Krainz (57. Briedl), Koch (90. Mitrovic), Pirkl - Mensah, Feiertag (70. Dobras), Noß (70. Joao Luiz)

Salzburg: Schlager - Solet, Daniliuc, Pavlovic - Ulmer (55. Terzic), Sucic, Diambou, Kjaergaard - Fernando (55. Koita), Ratkov (76. Simic), Gloukh

Rote Karte: Dobras (95./rohes Spiel)

Gelbe Karten: Scheiblehner (Trainer), Strauss bzw. Struber (Trainer)