Fujifilm X100VI in Aktion
Die Fujifilm X100VI soll klein und leicht sein, trotzdem auch mit Leistung punkten.
Fujifilm

Fujifilm bringt mit der neuen X100VI seine X100er-Serie in die sechste Generation und bereitet dem langen Warten der Fans somit ein Ende. Das Warten sind sie aber ohnehin gewohnt, kam es beim Vorgängermodell – der X100V – doch zu massiven Lieferschwierigkeiten, nachdem zwei ungünstige Faktoren aufeinandergetroffen waren: Erstens war die X100V während der Covid-Krise vorgestellt worden, was zu diversen Lieferschwierigkeiten führte. Zweitens hatten Trends auf Tiktok und anderen Plattformen die Nachfrage nach der Kompaktkamera im Retro-Look massiv angekurbelt.

Mit der Vorstellung der X100VI wird die X100V Medienberichten zufolge nun nicht mehr produziert. Wer also noch eine haben möchte, der muss sich auf dem Sekundärmarkt umsehen, auf der österreichischen Plattform willhaben.at kostet die X100V neu oder in in neuwertigem Zustand 1.400 Euro aufwärts. Oder man greift eben zum Nachfolger, der laut einem Bericht des Fachmediums "The Verge" in China anstatt in Japan produziert wird, was höhere Stückzahlen und somit eine größere Marktpräsenz ermöglichen soll. Wenn nicht wieder eine Pandemie dazwischenfunkt.

Die Fujifilm X100VI wird laut offiziellen Presseinformationen ab 28. Februar in den Farben Silber und Schwarz zu einem Preis von 1.799 Euro erhältlich sein. Eine "extrem limitierte" Edition (1.934 Exemplare) mit dem Firmenlogo aus dem Fujifilm-Gründungsjahr 1934 kann nur bei Fujifilm direkt bestellt werden und wird laut "The Verge" 1.999 Dollar kosten.

FUJIFILM X100VI Promotional Video/ FUJIFILM
FUJIFILM X Series

Äußerlichkeiten

Betont wird vom Hersteller unter anderem das Design des neuen Geräts, das von Fachmedien auch als "Edelkompaktkamera" bezeichnet wird. Die obere und untere Gehäuseplatte sind aus Aluminium gefertigt, das Äußere erinnert mit seinen zahlreichen Rädern und Hebeln an Kompaktkameras aus längst vergangenen Zeiten. Die Kamera wiegt mit Akku und Speicherkarte 521 Gramm und kommt auf Maße von 128,0 (B) × 74,8 (H) × 55,3 (T) mm. Damit ist sie laut einem Bericht von Fotomagazin.de geringfügig schwerer als der Vorgänger (478 Gramm).

Fujifilm X100VI Anschlüsse
Drei Schnittstellen werden geboten: 2,5-mm-Klinkenbuchse, USB-C und Micro-HDMI.
Fujifilm

Das Objektiv kommt auf eine Brennweite von 23 Millimeter und eine Lichtstärke von 1:2,0. Einen Sucher (3,69 Millionen Pixel Auflösung) gibt es ebenso wie ein rückseitiges Touch-LC-Display; dieses ist klapp-, aber nicht schwenkbar, hat einen Durchmesser von drei Zoll bei einem Seitenverhältnis von 3:2 und einer Auflösung von 1,62 Millionen Pixeln.

Mit dem "Advanced Hybrid Viewfinder" kann zwischen optischem und elektronischem Sucher oder einer Kombination aus beiden gewählt werden. Die jeweiligen Vorteile liegen auf der Hand: Der optische Sucher zeigt das Motiv so, wie es ist, während der elektronische Sucher das Überprüfen diverser Werte ermöglicht, die eingeblendet werden.

Fotografieren...

Womit wir auch schon bei den inneren Werten wären: Denn trotz ihres Retro-Looks und der vergleichsweise kompakten Bauweise soll die X100VI auf technischer Ebene beachtliche Leistung liefern. Der X-Trans-CMOS-5-HR-Sensor ermöglicht Fotos mit einer Auflösung von bis zu 40,2 Megapixeln, der ISO-Bereich liegt standardmäßig zwischen 125 und 12800, kann auf Bereiche zwischen 64 und 51200 erweitert werden.

Fujifilm X100VI
Blende, Belichtungszeit, ISO-Empfindlichkeit und Belichtungskorrektur werden bei der Fujifilm X100VI über mechanische Räder eingestellt.
Fujifilm

Gelobt wird in den ersten Hands-ons der Fachmedien auch der Bildstabilisator. Im ersten Hands-on von Fotomagazin.de heißt es, dass damit scharfe Aufnahmen ohne Stativ bei 1/3 s möglich waren.

Auch bei diesem Hersteller darf freilich das Trendthema künstliche Intelligenz nicht fehlen. So brüstet sich Fujifilm mit einem Motiverkennungs-Autofokus. Der Deeplearning-Algorithmus soll Gesichter und Augen von Menschen automatisch verfolgen sowie Tiere, Fahrzeuge und andere Objekte im Fokus behalten können. Ermöglicht wird dies auch über den schnelleren X-Prozessor 5. Im ersten Hands-on auf digitalkamera.de bemängelt man allerdings, dass der hörbare Schrittmotor des Autofokus-Antriebs beim Zurücklegen längerer Distanzen etwas träge wirkt.

... und Filmen

Auch der filmischen Zunft möchte Fujifilm entgegenkommen. So ermöglicht die Fujifilm X100VI Videoaufnahmen mit bis zu 6,2K bei 30 Bildern pro Sekunde. Beim Filmen in 4K sind 60 Frames pro Sekunde möglich. Kritisiert wird im Artikel von "The Verge", dass die Kamera nur über einen UHS-1-SD-Card-Slot verfügt, was für ein Gerät dieser Preisklasse recht mager ist. Und wohl mitbegründet, warum 60 FPS das höchste der Gefühle sind.

Per 2,5-Millimeter-Anschluss lässt sich neben dem internen auch ein externes Mikrofon anschließen, ein Kopfhörer lässt sich via USB-Adapter verbinden. Zudem kann die Kamera über den USB-Adapter mit einem PC-Adapter verbunden werden, ermöglicht dann aber nur die schwächere 4K-Auflösung.

In Summe wird angenommen, dass die Fujifilm X100VI ähnliche Begeisterung unter den Fans auslösen könnte wie der Vorgänger. Und gehofft, dass die Lieferschwierigkeiten nun der Vergangenheit angehören. (stm, 20.2.2024)